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27.07.2010 | 11:15 | Wochenrückblick Eier & Geflügel KW 29/2010 

Eiermarkt: Erste Anzeichen für Erholung

Eppingen/Hohenheim - Nachdem es in der Vorwoche noch so aussah, als ob gar nichts läuft am Eiermarkt, war es in KW 29 schon etwas besser.

Eiermarktbericht
Obwohl die „gefühlten“ Bestellungen weiterhin schwach waren, kam am Freitag Mittag allgemein die Erkenntnis auf, dass die vergangene Woche wohl doch nicht so schlecht war. Man hörte von mehreren Seiten, dass die Bestellungen über dem Niveau der Vorwochen lagen. Dies liegt zum Teil auch an der Tatsache, dass die KW 29 bei weitem nicht so heiß war wie die beiden Wochen zuvor. Dennoch bleibt es schwierig, Kleinware abzusetzen. Die XL-Eier sind weiterhin gesucht; S-Eier hingegen gibt es zur Genüge.

Für allgemeinen Unmut in Süddeutschland sorgte in der letzten Woche die Tatsache, dass der größte Discounter in Deutschland Eier verkaufte, die in Polen gelegt wurden, zum Verpacken nach Italien gefahren werden, um dann nach beinahe 2.000 km auf der Schale, in der Region Donaueschingen verkauft zu werden. Das alles soll innerhalb 5 Tagen geschehen sein (d.h. Legen, Fahren, Sortieren, Fahren, Anliefern). Diese Eier werden für 1,29 €/10er Schachtel verkauft.

Der Endkunde sieht das nur, wenn er genau hinschaut, da die Verpackung rein „deutsch“ ist. Diese Warenströme sind nicht nachvollziehbar. Es gibt zur Zeit genug Eier in Deutschland. Die Discounter stehen hier in der Pflicht, solche unsinnigen Warenströme zu unterbinden. Die Standard-Ausrede mit "Nicht genug Ware in Deutschland verfügbar" zieht in solch einer Situation nicht. 


Geflügelmärkte tendieren freundlich

Geflügelfleisch bleibt weiterhin lebhaft gefragt. Obwohl die Ferien- und Urlaubszeit in vollem Gange ist, sind die Umsätze mit Geflügelfleisch nach wie vor rege. Insbesondere frische Teile von Hähnchen und Puten werden bevorzugt nachgefragt.

Das Sortiment an grillfertigen Geflügelteilen wird immer umfangreicher. Nicht zuletzt deshalb hat der Anteil an Geflügelfleisch im Grillsortiment zugenommen. Das Angebot an frischem Brustfleisch von Hähnchen und Puten ist nicht sehr umfangreich, teils kommt es zu Engpässen. Unter anderem ist dies darauf zurückzuführen, dass die laufende Produktion auf Grund niedrigerer Schlachtgewichte infolge der Hitze geringer ausfällt.

Der Absatz von ganzen Hähnchen läuft stetig, mit einer Belebung wird hier saisonüblich im Herbst im Zuge der Volksfestsaison gerechnet. Rotfleisch von der Pute wird derzeit etwas vernachlässigt, auch hier ist mit einer Belebung in den Herbst- und Wintermonaten zu rechnen. Die Schlachtereiabgabepreise tendieren stabil bis fester. Anhebungen gab es zuletzt wiederum bei frischem Brustfleisch. Frostware blieb weitgehend unverändert. (Gh)
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