«Wir brauchen einen europäischen Rechtsrahmen, der den Zugang zu den Netzen regelt», sagte Oettinger der «Financial Times Deutschland» (Freitagausgabe). Beim Treffen der EU-Energieminister Anfang September wolle er darüber sprechen, ob es Mindestmengen für die Abnahme von
Ökostrom geben soll und wie die Vergütung dafür aussehen könnte.
Bisher hat jeder der 27 EU-Mitgliedsstaaten sein eigenes Fördersystem. Oettinger geht damit dem Bericht zufolge über die bisherige Position der
EU-Kommission hinaus, die den Einzelstaaten ihr Fördersystem freistellt und lediglich freiwillige Harmonisierungen sowie stabile Bedingungen für Investoren fordert. Er argumentiert, dass Europa seine Energieprobleme nicht national lösen könne.
«Wir wollen eine europaweite Infrastruktur und mit deren Hilfe den Binnenmarkt beim Strom durchsetzen», sagte der Kommissar. «Das heißt aber, dass Strom häufiger nicht in dem Land verbraucht wird, in dem er produziert wird.» Ziel sei eine weitgehend CO2-freie Stromproduktion im Jahr 2050. (dpa)