Die Betrachtungen umfassten D-, Lö- und V-Standorte und bezogen sich auf den Zeitraum 2000 bis 2050. Es konnte aufgezeigt werden, dass unter Beibehaltung der zur Zeit üblichen landwirtschaftlichen Bewirtschaftung es durch den Klimawandel auf den Lö- und D-Standorten zu einem geringen Abfall an Humus (- 0,04 bis - 0,15 % Corg) kommen kann, während der Abfall in den Vorgebirgslagen der V-Standorte deutlicher ausgeprägt sein kann (+ 0,02 % bis - 0,86 % Corg). Neben den berichteten potenzielle Möglichkeiten zur Gegensteuerung durch landwirtschaftliche Bewirtschaftungs- und Nutzungsänderungen, lassen sich aus den Ergebnissen der Studie auch z.B. die Veränderung der Humusvorräte abschätzen, die im Zusammenhang mit dem Umbruch von Grünland entstehen. Einem Trend, der bei knapper werdenden Ackerlandreserven in letzter Zeit offensichtlich wieder an Bedeutung gewinnt. Durch den Umbruch von bisher langfristig bewirtschaftetem Grünland und anschließender durchschnittlicher Nutzung als Ackerland kommt es im veranschlagten Zeitraum bis zum Jahr 2050 zu folgenden gravierenden Abnahmen der Kohlenstoffreserven des Bodens:
- D-Standorte - 0,26 % Corg
- Lö-Standorte - 0,28 % Corg
- V-Standote - 0,40 % Corg.
Im Durchschnitt ist mit einer relativen Abnahme der Corg-Werte um mindestens 16 % im Vergleich zu den Ausgangswerten zu rechnen. Besonders in den ersten Jahren nach dem Umbruch kommt es zu einem Mineralisierungsschub mit hohen Freisetzungsraten an Kohlenstoff und an Nährstoffen. Wird langfristig darüber hinaus eine Bewirtschaftung angestrebt, bei der zu hohen Fruchtfolgeanteilen Hackfrüchte und Energiepflanzen mit Abfuhr der Koppelprodukte realisiert werden, dann erhöht sich der Humusabbau nochmals um 0,11 - 0,19 % Corg. Zusätzlich sind die o.a. Werte für den Klimawandel in Rechnung zu stellen. Bei Aufsummierung aller veranschlagten Beträge kommt man zu einem Humusabbau, der je nach Standort zwischen 25 % (D und Lö) und 40 % (V-Standort) des vorher im Grünland gebundenen Kohlenstoffs betragen kann.
Quelle: Dr. Kolbe / LfULG Sachsen