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01.11.2010 | 11:00 | Milchlandpreis 2010 

Bester Milcherzeuger kommt aus Rethem-Moor

Hannover - Festtagsstimmung herrschte bei der Verleihung des Milchlandpreises 2010 in Bad Zwischenahn:

Goldene Olga
Zum zehnten Mal vergab die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) diesen Preis an landwirtschaftliche Familien, die mit ihrer unternehmerischen Leistung und dem Qualitätsniveau ihrer Milch eine Spitzenposition einnehmen. Unter 90 Bewerbern wurden 19 geehrt, der erste Platz und die Goldene Olga als Trophäe gingen an Andreas und Diethelm Evers aus Rethem-Moor im Landkreis Soltau-Fallingbostel.

Die Silberne Olga wird in Nordrhein-Westfalen bei Luise, Walter und Lars Bunge aus Stemwede-Niedermehnen im Landkreis Minden-Lübbecke ein neues Zuhause finden. Als Lieferant der niedersächsischen Molkerei Wagenfeld wurden auch sie zum Wettbewerb zugelassen. Den dritten Platz sicherten sich Elke und Ralf Schröder aus Worpswede-Hüttenbusch im Landkreis Osterholz, die im vergangenen Jahr bereits den zweiten Platz belegten.

Die ausgezeichneten Betriebe sind ein Spiegelbild der niedersächsischen Milchwirtschaft und geben insbesondere ein Zeugnis von der intensiven Öffentlichkeitsarbeit. Seit der ersten Preisvergabe im Jahr 2000 wurden insgesamt 165 bäuerliche Familien ausgezeichnet, deren Betriebe Kuhzahlen von 40 bis 145 und eine Flächengröße von 66 bis 206 ha aufwiesen. Mit 90 Kühen und einer Quote von 756.000 kg Milch trifft der diesjährige Siegerbetrieb zufällig das statistische Mittel dieser Höfe.

Für gute Laune sorgte in Bad Zwischenahn nicht nur der festliche Anlass, sondern auch die Stimmung auf dem Milchmarkt. LVN-Vorsitzender Peter Cornelius freute sich, dass die Verzagtheit der Vorjahre einem neuen Optimismus Platz gemacht habe und appellierte an die Politiker: „Den Markt lasst mal lieber alleine laufen“. Landvolkpräsident Werner Hilse sprach von einem neuen Spiel der Kräfte an liberalisierten Märkten und hoffte auf einen festeren Trend.

Den sah auch Ministerpräsident David McAllister als Festredner bei der Preisverleihung. Er versprach investitionswilligen Landwirten zugleich die Rückendeckung des Landes, denn der Strukturwandel gehe sicherlich weiter. Er äußerte jedoch die Sorge, dass die Mitmenschen zuwenig über die moderne Landwirtschaft informiert seien. Dem möchten die Milcherzeugerbetriebe selbst mit offenen Türen sowie Kindergärten und Schulklassen auf den Höfen entgegenwirken. Aber auch die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen sieht sich als Bindeglied zwischen Milcherzeuger, Verarbeiter und Verbraucher und damit Moderator des Meinungsaustausches. (LPD)
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