Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.04.2011 | 23:17 | Luftverschmutzung  

Winter 2011: Hohe Feinstaubbelastung in Österreich

Wien - Seit 1. Jänner 2011 wurden an zahlreichen Messstellen im gesamten Bundesgebiet Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte (PM10) gemessen.

Luftverschmutzung
„In den ersten Monaten dieses Jahres sehen wir eine ähnlich hohe Feinstaubbelastung wie im Vorjahr,“ zieht Jürgen Schneider, Programmleiter für den Bereich Wirtschaft & Wirkung im Umweltbundesamt eine erste Bilanz.

„Aus gesundheitlichen und rechtlichen Gründen sind weiter gehende Maßnahmen für den kommenden Winter notwendig, um auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen die Feinstaubbelastung so gering wie möglich zu halten."

Der Vergleich der letzten Jahre zeigt folgende Ergebnisse: Nach dem Winter mit der bisher höchsten Feinstaubbelastung im Jahr 2006 wurden in den ersten Monaten der Jahre 2007 bis 2009 deutlich weniger Überschreitungen festgestellt. 2010 und 2011 zeigen die vorliegenden Messdaten wieder eine deutlich höhere Belastung.

Den Unterschieden liegen vor allem meteorologische Einflüsse zugrunde: Die Häufigkeit von Hoch- oder Tiefdruckwetterlagen und von Strömungslagen mit West- oder Ostwind beeinflussen Ausbreitungsbedingungen und Ausmaß von (Fern-) Transport aus bestimmten Regionen. Im Jänner 2010 und auch im Februar 2011 herrschten tiefe Temperaturen und ungünstige Ausbreitungsbedingungen. Mit der kalten Luft aus dem Osten wurde auch häufig Feinstaub mittransportiert. In den Jahren davor waren Westwetterlagen und günstige Ausbreitungsbedingungen vorherrschend.

Bild vergrößern
Verursacher und Maßnahmen zur Emissionsreduktion

Hauptverursacher für PM10 sind der Verkehr, der Hausbrand und die Industrie. Beim Verkehr stammt der Großteil von Diesel-Kfz und der Aufwirbelung von Straßenstaub. Alte, mit Holz oder Kohle betriebene, Einzelöfen sind beim Hausbrand die Hauptverursacher. Bei der Industrie stammt ein wesentlicher Teil in den Städten aus der Bauwirtschaft, lokal auch aus industriellen Prozessen.

Zahlreiche Maßnahmen auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene wie zum Beispiel Forcierung von Partikelfiltern für Diesel-KfZ durch eine Spreizung der Normverbrauchsabgabe, Tempolimits oder die Umrüstung kommunaler Flotten haben in den vergangenen Jahren zu einer Verminderung des Ausstoßes von Feinstaub geführt. Weitere Maßnahmen vor allem bei den Verursachern Verkehr und Hausbrand sind jedoch notwendig, um die Überschreitung der Grenzwerte einzudämmen. (umweltbundesamt.at)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verpesten Osterfeuer die Luft?

 EU-Parlament stimmt für neue Schadstoffregeln für Industrie und Bauern

 Künftig sollen strengere Grenzwerte für Schadstoffe in der EU gelten

 Smog-Alarm in Mailand - Region ergreift Maßnahmen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?