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14.09.2011 | 22:51 | Ernährungssituation  

Forschung soll Ernährungsverhalten untersuchen

Berlin - Zur Lösung des weltweiten Ernährungsproblems sollte die Forschung stärker auf das Ernährungsverhalten gerichtet werden, heißt es in einem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (17/6026).

Ernährungsverhalten
Bislang werde Hunger meist als ein Problem der Lebensmittelmenge und des -zugangs verstanden, jedoch sei die Ernährungsperspektive von zentraler Bedeutung, etwa um Mangel- und Unterernährung in den Griff zu bekommen. Gegenstand der Untersuchung des Büros für Technikfolgenabschätzung (TAB) war die Frage, welchen Beitrag die Forschung zur Lösung des Welternährungsproblems leisten kann. Dem Bericht zufolge litten 2009 über eine Milliarde Menschen weltweit Hunger - mehr als je zuvor seit 1970, dem Beginn der Welternährungsstatistik der Vereinten Nationen. 

Die Welternährungssituation werde von zahlreichen Faktoren beeinflusst, schreibt das TAB. Genannt werden unter anderem die weltweit nur begrenzt verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen, Witterungsphänomene, Bewirtschaftungssysteme, Bevölkerungsentwicklung, Ernährungsgewohnheiten, Nachernteverluste, Landbesitz und Landnahme.

Vor dem Hintergrund dieser vielfältigen Faktoren gebe es auch vielfältige Ansatzpunkte für Forschung zur Lösung des Welternährungsproblems, heißt es in dem Bericht weiter. Forschung zur globalen Ernährungssicherheit sei eine ressortübergreifende Aufgabe. Entsprechend ihrer internatio-nalen Verpflichtungen sollte die Bundesregierung sowohl die internationalen Agrarforschungszentren als auch die nationale Agrarforschung in Entwicklungsländern stärker unterstützen, empfiehlt das TAB. Über den Erfolg von Forschung zur Lösung des Welternährungsproblems entscheide zudem die „Art und Weise, in der die Forschung betrieben wird“, heißt es weiter. Das Scheitern vieler Forschungsprojekte in der Vergangenheit sei nicht primär auf die Wahl ungeeigneter Ansatzpunkte zurückzuführen, sondern im Wesentlichen auf ungeeignete Forschungsorganisation. (hib/TYH)
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