Für streng geschützte Vogelarten wie den Rotmilan oder Schwarzstorch seien die Anlagen mit ihren gewaltigen Rotorblättern lebensgefährlich.
«Durch den Ausbau der
Windenergie sind sie so stark in ihrer Existenz bedroht wie nie zuvor. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung», warnt Jochen Tamm, Vorstandsmitglied bei der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Der promovierte Zoologe arbeitete rund 20 Jahre bei der Oberen Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Kassel.
Unterstützung bekommt die HGON vom Leiter des «Artenhilfsprojekts Rotmilan Rhön». Bastian Sauer sagt: «Windkraftanlagen sind ein Riesenproblem für den Vogelschutz. Und das Tötungsrisiko steigt mit dem Ausbau der Windenergie.» Aber nicht nur Rotmilan und Schwarzstorch seien bedroht: «Es gibt große Verluste, auch bei Kleinvögeln und Fledermäusen.»
Zahlen, wie viele Tiere an den Anlagen zu Tode kommen, gibt es nicht. Getötete Tiere liegen nicht lange und werden schnell Beute von Füchsen, Wildschweinen und Mardern.
Das Umweltministerium in Wiesbaden versichert, Ziel sei es bei der Ausweisung der Windkraftflächen, «möglichst risikoarme Standorte mit einem hohen Windertrag auszuwählen» und «bestehende Tötungsrisiken durch eine artenschutzfachliche Begutachtung zu ermitteln».