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06.05.2018 | 08:55 | Agrarsubventionen 

Weitere Angleichung der Direktzahlungen vorgesehen

Brüssel - EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat eine weitere Angleichung der Direktzahlungen aus der Ersten Säule im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 angekündigt.

Agrarsubventionen nach 2020
(c) proplanta
Bei der Vorstellung des Mehrjährigen Finanzrahmens für 2021 bis 2027 am Mittwoch (2.5.) in Brüssel erklärte der Ire, dass insgesamt bei den Direktzahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe mit Einschnitten von weniger als 4 % gerechnet werden müsse. Für alle Mitgliedstaaten, wo sich die Beihilfen pro Hektar an die Landwirte auf weniger als 90 % des EU-27-Durchschnitts beliefen, werde die Differenz zwischen ihrem derzeitigen Niveau und 90 % des EU-Mittels stufenweise bis 2027 zur Hälfte abgebaut.

Alle EU-Staaten sollten gleichermaßen dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Von dieser Angleichung würden vor allem die drei baltischen Staaten profitieren, erklärte Hogan. Die Balten und Polen hatten zuletzt mit besonderer Vehemenz auf eine vollständige Konvergenz der Direktzahlungen gepocht.

Internen Dokumenten der Kommission aus der Generaldirektion für Landwirtschaft zufolge würden Litauen, Lettland und Estland bei Umsetzung des von Hogan erläuterten Modells zwischen 4,2 % und 4,9 % mehr an Direktzahlungen als bisher erhalten. Auch Portugal und Rumänien würden höhere Geldbeträge aus der Ersten Säule an ihre Landwirte weiterreichen können; das Plus würde sich hier aber nur auf jeweils 0,4 % belaufen.

Alle übrigen 22 EU-Länder müssten indes mit Einbußen rechnen. Von diesen hätten 16 mit 3,9 % weniger Mittel aus der Ersten Säule zu rechnen; dazu gehören unter anderem Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Österreich und Ungarn. Für die verbleibenden sechs Mitgliedsländer Spanien, Finnland, Polen, die Slowakei, Kroatien und Bulgarien würden die Direktzahlungen über den kommenden MFR hinweg zwischen 3,5 % und nur 0,7 % gekürzt.

Insgesamt stehen nach den Plänen der EU-Kommission von 2021 bis einschließlich 2027 gut 286 Mrd. Euro für die Erste Säule der GAP zur Verfügung. Der weitaus größte Betrag davon würde mit mehr als 50 Mrd. Euro auf Frankreich entfallen. Deutschlandwürde den Dokumenten zufolge 33,8 Mrd. Euro erhalten und damit an zweiter Stelle knapp vor Spanien rangieren. Es folgen, was die betreffenden Mittelzuweisungen angeht, Italien, Polen sowie Griechenland und Rumänien.
AgE
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trakifreund schrieb am 07.05.2018 17:53 Uhrzustimmen(18) widersprechen(16)
das geschachere geht los, es gibt Rechenmodelle in die verschiedensten Richtungen.

Relativ einfach zu rechnen wäre : pro Betrieb gibt es höchstens
€ 80.000.-- auf der Grundlage von 160 Hektar, d.h. je Hektar € 500.--.
Darüber hinaus gibt es nichts mehr.
Das wäre eine Maßnahme, die das Überleben der kleinen Betriebe sichert.
Juristische Personen gehören gänzlich von der Förderung ausgeschlossen. Hier liegt der Schwachpunkt, wo sich die Industrie in landw. Betriebe einkaufen, gänzlich übernehmen kann.
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