Die Liste der abgesagten Weihnachtsmärkte wird immer länger: Am Alexanderplatz und am Roten Rathaus wird es keine Weihnachtsmärkte geben und die Winterwelt am Potsdamer Platz wird wieder abgebaut, wie die Betreiber der Deutschen Presse-Agentur am Montag sagten. Die Organisatoren des Marktes am Breitscheidplatz hoffen indes, dass der Weihnachtsmarkt ab dem 2. Dezember stattfinden kann. Der Schaustellerverband warte jetzt auf eine Entscheidung aus der Politik, sagte eine Sprecherin. Auch die Späth'schen Baumschulen halten zunächst an ihren Plänen für einen Adventsmarkt an den drei Adventswochenenden im Dezember fest.
In den vergangenen Wochen hatten bereits verschiedene andere Weihnachtsmarktbetreiber angekündigt, dass die Märkte in diesem Jahr ausfallen, unter anderem am Gendarmenmarkt und vor dem Schloss Charlottenburg. Arnold Bergmann, Veranstalter des Marktes auf dem Alexanderplatz und der Winterwelt, sagte: «Ich rechne damit, dass der Lockdown bis zum 20. Dezember verlängert wird. Und für die restlichen Tage lohnt sich kein Weihnachtsmarkt mehr.» Die Winterwelt sei Ende Oktober nur drei Tage lang geöffnet gewesen, dann kam der Teil-Lockdown.
Hans-Dieter Laubinger, Organisator des Marktes vor dem Roten Rathaus, sagte: «Wir wollen keine weiteren Kosten produzieren. Es ist bereits viel Geld umsonst ausgegeben worden.» Sie hätten bereits verschiedene Hygienepläne entwickelt und unter anderem Plexiglasscheiben gekauft», sagte Laubinger weiter. Er hoffe nun, dass sein Vertrag für die Nutzung der Fläche um ein Jahr verlängert wird, um den ausgefallenen Weihnachtsmarkt nachholen zu können.
Etwas Weihnachtsstimmung soll indes am Kurfürstendamm aufkommen. Am Montagabend sollte die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet werden. Nach Angaben der AG City wird die 4,5 Kilometer lange Strecke von 140.000 LED-Lichtern erleuchtet. Rund 140 Kilometer Lichterketten würden zum Einsatz kommen. Zu der Eröffnung wurde Berlins Innensenator Andreas Geisel (
SPD) erwartet. «Es ist gut, dass wir uns trotz der schwierigen Zeiten, in denen wir zurzeit leben, Licht und Freude nicht nehmen lassen», erklärte Geisel laut einer Mitteilung.
Am Montagnachmittag traf zudem die Weihnachtstanne am Brandenburger Tor in Berlin ein. Ein Schwertransporter brachte den rund 3,5 Tonnen schweren und etwa 15 Meter hohen Baum von Breitenworbis in Thüringen bis an den Pariser Platz in der Hauptstadt, wie eine Sprecherin des Transportunternehmens sagte. Am Abend sollte der Aufbau der etwa 45 Jahre alten Coloradotanne beginnen. Geschmückt werden soll die Tanne in den kommenden Tagen.