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19.06.2023 | 11:06 | Lebensmittelexporte 

Ernährungsindustrie: Exportgeschäft bleibt hinter Vor-Corona-Niveau zurück

Berlin / Bonn - Das Exportgeschäft der deutschen Ernährungswirtschaft hat sich offenbar noch immer nicht vom Ausbruch der Corona-Pandemie erholt und bleibt auch 2023 hinter dem Niveau von 2019 zurück.

Lebensmittelbranche
(c) proplanta
Das hat der jüngste „Exportindikator“ gezeigt, der im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) von AFC Management Consulting erstellt und am Dienstag vergangener Woche (13.6.) anlässlich des 10. Außenwirtschaftstages der Agrar- und Ernährungswirtschaft veröffentlicht wurde.

Laut der zugrundeliegenden Branchenumfrage bewerten die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage auf den Auslandsmärkten im Vorjahresvergleich moderat schlechter. Allerdings verbesserten sich - verglichen mit 2022 - die Erwartungen an das künftige Geschäft der nächsten Monate. Das Exportgeschäft ist der BVE zufolge ein „wichtiges Standbein“ für zusätzliches Wachstum, neben dem „gesättigten Hauptabsatzmarkt Deutschland“.

Mehr als jeder zweite Hersteller plane der Umfrage zufolge, in den nächsten zwölf Monaten neue Märkte zu erschließen. Vor allem die Länder der EU-27 sowie die Schweiz, Norwegen und Großbritannien seien die relevantesten Regionen dafür.

Auf der Kehrseite hätten sich 52 % Prozent der Unternehmen in den letzten zwölf Monaten mit Exporthemmnissen in ausgewählten Zielmärkten konfrontiert gesehen. Damit sich der Export weiter erholen könne, brauche es einen „klaren politischen Kurs“ und einen Abbau von Handelshemmnissen, forderte BVE-Geschäftsführerin Stefanie Sabet. Denn laut dem Umfrageergebnis sei für 60 % der Unternehmen politische und rechtliche Stabilität ein wichtiges Kriterium für die Erschließung neuer Märkte. Noch bedeutender sind demnach nachhaltige und resiliente Lieferketten, die ausnahmslos alle Befragten als wichtig eingestuften.
AgE
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Kommentare 
Arnold Krämer schrieb am 19.06.2023 15:28 Uhrzustimmen(14) widersprechen(9)
Das ist doch nicht verwunderlich, wenn die Landwirte in der Urproduktion immer weniger Agrarrohstoffe liefern. (bei Schweinen z.B. 30-40 % weniger) Politisch ist das doch gewollt. Die volkswirtschaftlichen Konsequenzen muss man dann nur noch den Wählern vernünftig erklären, so wie man jetzt nach dem GEG-Desaster auch bestrebt ist, die politischen Maßnahmen zur "Klimarettung" besser zu erklären.
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