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15.01.2011 | 18:38 | Honigbiene 
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Vorbeugung ist die beste Medizin: EU-Maßnahmen zur Gesundheit der Honigbienen

Bonn - Wie kam es zu dem rätselhaften Bienensterben der vergangenen Jahre? Welche Gegenmaßnahmen sind für die Zukunft denkbar?

Honigbienen
(c) proplanta
Diese Fragen stellte sich die EU in einem Diskussionspapier zur Gesundheit der Honigbienen. Unter dem Motto "Vorbeugung ist die beste Medizin" stellt dieses Papier Maßnahmen vor, die in der EU zum Schutz der Honigbienen umgesetzt werden sollen. Das Zauberwort hierbei heißt "Überwachung". Aufgrund bisher fehlender Überwachungsdaten kann, laut Europäischer Kommission, die aktuelle Lage kaum beurteilt und somit können die Gründe für das Bienensterben nicht ermittelt werden.

Ein Pilotüberwachungsprojekt soll spätestens Ende 2011 mit dem Ziel starten, eine Standardisierung und Vereinheitlichung der Kontrollsysteme in Europa zu erreichen. Ein weiterer Schritt ist die Aufklärung der EU-Mitgliedstaaten in allen Aspekten der Bienengesundheit. Regierungsbeamte nehmen dafür an der Initiative "Bessere Schulung für sichere Lebensmittel" mit dem Schwerpunkt Bienengesundheit teil. Denn nur wenn das Wissen über die Bienen zunehme, könnten geeignete Maßnahmen gefunden werden, um ein weiteres Bienensterben zu verhindern.

Für die Imker stellt sich in Anbetracht der kritischen Lage vor allem das Problem, dass es nicht genügend zugelassene Medikamente gibt, um die Krankheiten der Tiere zu behandeln. Aber auch hier soll das geplante Maßnahmenpaket der EU ansetzen: Zur Entwicklungsförderung neuer Medikamente sollen administrative Hilfen, Verfahrensunterstützungen, Gebührenermäßigungen, Gebührenbefreiung oder Zahlungsaufschübe angeboten werden.

Auch die wechselseitige Abhängigkeit zwischen den Bienen und der biologischen Vielfalt ihrer Umwelt wird ins Visier genommen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Bienen, die sich von den Pollen verschiedener Pflanzen ernähren, gesünder sind, als die, die nur von einer Pollenart leben. Somit ist auch der Schutz der biologischen Vielfalt mit entscheidend für die Bienengesundheit. Von ihren Strategien zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt verspricht sich die EU daher auch eine Verbesserung der Bienengesundheit. (aid)
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Kommentare 
umweltbund e.V. schrieb am 16.01.2011 10:46 Uhrzustimmen(77) widersprechen(46)
Solange Bienen und Nutzinsekten weltweit durch Pestizide der Firma Bayer Ag vergiftet werden, wird man in Deutschland alles tun, die Abhängigkeit des Bienenvolksterbens von Pestiziden, nicht zu untersuchen. Wir benötigen keine Antibiotika um unsere kranken Bienen zu behandeln, sondern eine Umwelt, die die Bienen nicht per se krank macht. Diskussionen über die Zulassung von 60 oder 80%iger Ameisensäure, gehen schwer am Thema vorbei, wenn der Schaden aufgrund eines rasanten Artensterbens bereits nicht mehr zu beziffern ist. Eines ist sicher: Die Poliutik weiss seit Künast Bescheid und handelt immer nur im Sinne unserer Industrie und zu Ungunsten des Verbrauchers. Manfred Gerber, Umweltbund e.V.
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