Bei einer Veranstaltung des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministeriums gestern in Berlin bezeichnete der Agrarökonom Instrumente einer „Mengenregulierung“ oder „Markstabilisierung“ als ungeeignet, die aktuellen Probleme auf dem
Milchmarkt zu lösen. Die Erfahrungen in der Vergangenheit zeigten, dass solche Maßnahmen generell erhebliche Nachteile aufwiesen und die damit verfolgten Ziele nicht erreichten.
Grethe nannte die in den letzten Jahren vorangetriebene Integration der europäischen Landwirtschaft in die globalen Märkte richtig. Dieser Weg müsse weitergeführt werden. Eine zukünftige Aufgabe der Gemeinsamen
Agrarpolitik (
GAP) sieht der Wissenschaftler darin, der Landwirtschaft zu helfen, sich von den globalen Prozessstandards in der Produktion zu entkoppeln und an hiesigen Anforderungen auszurichten.
„Die Mittel müssen zielorientiert verwendet werden“, fordert Grethe. Das Prinzip „Geld für Leistung“ sei umzusetzen. In diesem Zusammenhang bekräftigte der Beiratsvorsitzende den Vorschlag für einen schrittweisen Ausstieg aus den Direktzahlungen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Versuche, die Zahlungen durch degressive Ausgestaltung, eine größenabhängige Kappung oder das Greening zu gesellschaftlicher Akzeptanz zu verhelfen, lehnt der Agrarökonom ab. Eine schlechte Politik werde nicht dadurch besser, dass sie mit ineffizienten, halbherzigen und nicht zu begründenden Zusätzen versehen werde.