«Es war ein Kompromissgesetz, für das beide Seiten schlucken mussten», sagte Nabu-Landeschef Andre Baumann am Sonntag mit Blick auf den langen öffentlichen Streit zwischen Jägern und Naturschützern bei der Ausarbeitung des Gesetzes. Wenn die
CDU nun für die Jäger wieder Änderungen fordere, «dann will ich auch was für den Naturschutz.»
Mögliche Korrekturen am Jagdgesetz gelten als Streitpunkt bei den laufenden Verhandlungen auf dem Weg zu Deutschlands erster grün-schwarzen Koalition. Auch Veränderungen bei den Vorgaben für den Ausbau der Windkraft lehnt der Nabu ab. Zu hören war, dass die CDU einen größeren Mindestabstand neuer Anlagen zu Siedlungen fordert. Dies bringe mehr Konflikte mit Lebensräumen von streng geschützten Rotmilanen. «Sowas muss nicht pauschal festgelegt, sondern von Ort zu Ort entschieden werden», sagte Baumann.
Erfreut äußert sich der Nabu-Chef darüber, dass die CDU dem Vernehmen nach ihren Frieden mit dem Nationalpark Schwarzwald gemacht hat, und dessen Grenzen nicht mehr verändern wolle. «Das ist ja auch ein ur-konservatives Projekt», das inzwischen auch bei CDU-Wählern hohe Akzeptanz habe.