Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.12.2016 | 10:48 | Artenschutz 

UN beschließen besseren Schutz von Tier- und Pflanzenarten

Cancún - Zum Schutz der weltweit schwindenden Arten- und Pflanzenvielfalt wollen die UN-Staaten fehlgerichtete Subventionen in der Landwirtschaft und der Fischerei abbauen.

Artenschutz
Monokulturen, viel Pestizideinsatz. Weltweit verschwinden Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich. Auch weil es zu viele fehlgerichtete Subventionen für Landwirte gibt. Hier soll es eine Trendwende geben. (c) proplanta
Bei einer UN-Konferenz im mexikanischen Cancún verabschiedeten die Umweltminister eine sechsseitige «Cancún-Erklärung», die den Artenschutz stärker im Regierungshandeln verankern und finanzielle Fehlanreize stoppen soll.

Umweltschützer warnen zum Beispiel, dass durch den starken Pestizid- und Gentechnikeinsatz die Zahl blütenbestäubender Tiere wie der Bienen dramatisch sinken könnte. 75 Prozent der Nahrungspflanzen und 90 Prozent der wildwachsenden Blütenpflanzen werden nach Auskunft des Weltrats für Biodiversität von Tieren bestäubt - und sind wichtiger Bestandteil der Nahrungsmittelproduktion für Menschen.

«Ohne grundlegende Änderungen in der Landwirtschaft oder der Fischerei können wir die biologische Vielfalt auf unserem Planeten nicht erhalten», betonte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die an den Ministerberatungen in Cancún teilnahm, am Sonntag.

«Besonders wichtig ist mir das Bekenntnis zum Abbau naturschädlicher Subventionen, für das wir uns stark eingesetzt haben.» Die Landwirtschaft könne nur dann naturverträglicher werden, wenn auch Agrarsubventionen entsprechend ausgestaltet werden - zum Beispiel damit, dass Landwirte für umweltverträgliches Arbeiten in Zukunft verstärkt mit finanziellen Sonderanreizen belohnt werden.

«Intensive Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft sind neben Bergbau, Verkehr und Infrastruktur die größten Treiber des weltweiten Artensterbens und des Verlusts natürlicher Lebensräume», sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger.

«Nur wenn es gelingt, den Schutz der Biodiversität wirksam in andere Sektoren wie die Agrar-, Fischerei- oder Verkehrspolitik zu integrieren, können Korallenriffe, Regenwälder, Orchideenwiesen und andere natürliche Lebensräume bewahrt werden.»

Die UN-Artenschutzkonferenz findet alle zwei Jahre statt und wird auf Arbeitsebene bis zum 17. Dezember fortgesetzt. Grundlage ist die 1992 in Rio de Janeiro beschlossene Artenschutzkonvention (Convention on Biological Diversity/CBD).

2010 hatten die Mitgliedsstaaten konkrete Artenschutz-Ziele bis 2020 beschlossen. So sollen 17 Prozent der Land- und 10 Prozent der Meeresflächen besser geschützt werden, um den Artenverlust zu stoppen. Aber statt Fortschritten gibt es unter anderem durch die intensive Land- und Forstwirtschaft sowie durch die vielerorts massive Überfischung der Meere auch viele Rückschritte.
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Mr.Weber schrieb am 05.12.2016 16:50 Uhrzustimmen(63) widersprechen(44)
was Pestizid- und Gentechnik nicht geschaft haben schaffen dann die windigen Schredderanlagen, somit wird mit GARNATIE und Persilschein die Erhaltung der eigenen Art ausgeschlossen,
cource schrieb am 05.12.2016 12:27 Uhrzustimmen(61) widersprechen(50)
die UN ist ja der größte alibiverein wo gibt, die haben zu verantworten, dass überall nur der kurzfristige gewinn vorrang vor der nachhaltigkeit hat, diese gutklingenden vorsätze werden schon eine ewigkeit propagiert nur um der weltbevölkerung zu suggerieren, dass etwas für die natürlichen lebensgrundlagen des menschen/tiere/pflanzen getan wird---die verarschung/betrug an der weltbevölkerung ist das oberste prinzip der marktwirtschaft/kapitalismus
  Weitere Artikel zum Thema

 Zentrale Stelle im Kampf gegen Asiatische Hornisse eingerichtet

 Mähfrei durch den Mai - Weniger tun für mehr Vielfalt

 Waschbären futtern sich durch den Südwesten

 Waschbären-Jagd nicht zielführend

 Möglicher Durchbruch bei Erweiterung von Nationalpark

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger