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05.01.2017 | 11:30 | Klimaschutz 

Umweltbundesamt für höhere Mehrwertsteuer auf Milch und Fleisch

Berlin - Das Umweltbundesamt fordert aus Gründen des Klimaschutzes eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Tierprodukte wie Milch und Fleisch.

Umweltbundesamt Mehrwertsteuer
(c) proplanta
Bislang wird auf diese Lebensmittel - ebenso wie auf die meisten anderen Grundnahrungsmittel in Deutschland - der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent erhoben.

«Tierische Nahrungsmittel sollten künftig mit den regulären 19 Prozent besteuert werden», sagte die Präsidentin der Behörde, Maria Krautzberger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). «Im Gegenzug könnte der Staat die zusätzlichen entstehenden Steuereinnahmen von rund 5,2 Milliarden Euro verwenden, um den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von derzeit sieben Prozent noch weiter zu senken.»

Krautzberger schlug vor, mit den frei werdenden Mitteln zum Beispiel pflanzliche Lebensmittel und öffentliche Verkehrsmittel billiger zu machen. Dies schone das Klima und komme den Steuerzahlern unmittelbar zugute, sagte sie.

Hintergrund der Forderung ist der neue Bericht des Umweltbundesamtes mit dem Titel «Umweltschädliche Subventionen in Deutschland», der den Funke-Zeitungen vorliegt. Darin heißt es dem Bericht zufolge, dass die Landwirtschaft wesentlich zum Klimawandel beitrage, in Deutschland beispielsweise als Hauptverursacher der Methan- und Lachgasemissionen.

Dennoch würden tierische Produkte wie Fleisch und Milch vom ermäßigten Mehrwertsteuersatz profitieren, obwohl sie deutlich klimaschädlicher seien als Getreide, Obst oder Gemüse. Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch beispielsweise verursache zwischen 7 und 28 Kilogramm Treibhausgasemissionen - Obst oder Gemüse dagegen liegen demnach bei weniger als einem Kilogramm.
dpa
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Kommentare 
Gerd schrieb am 08.01.2017 09:57 Uhrzustimmen(15) widersprechen(20)
Man sollte nicht nur die Mehrwertsteuer für tierische Produkte erhöhen. Es herrschen katastrophale Zustände, wenn man sich einmal anschaut, wie der Mensch mit Tieren umgeht. Das ist unerträglich. Von mir aus kann sich der PReis für tierische Produkte verdoppeln, ein Minderverbrauch von 50% ist eher gesund als schädlich. Und eins will ich auch noch betonen: Mir ist es gleich, ob ein paar Betriebe aufgeben müssten. Tierwohl geht vor Menschwohl!
trakifreund schrieb am 06.01.2017 22:47 Uhrzustimmen(41) widersprechen(13)
wie krank sind denn manche Politiker. Wen würde es treffen, die sozial schwachen, Geringverdiener...und ändern würde das nichts. Ich gehe davon aus, dass es das erste abtasten für eine Mehrwertsteueranhebung nach der Wahl ist. Denn nach der Wahl werden wir entweder wieder eine GroKo haben, oder eine 3-Parteien Regierung und da müssen Kompromisse gemacht werden. Wenn Rot/Rot/Grün kommt, dann gute Nacht Deutschland. Berlin gibt uns ja schon einen Vorgeschmack.
cource schrieb am 06.01.2017 10:08 Uhrzustimmen(19) widersprechen(11)
das umweltbundesamt soll erst einmal verhindern, dass noch mehr transporte von der schiene auf die strasse verlegt werden, siehe die zustimmung zu den neuen überlangen LKWs
wf schrieb am 05.01.2017 21:07 Uhrzustimmen(56) widersprechen(10)
Ich habe schon in der zweiten Klasse gelernt, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen darf!
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