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02.05.2018 | 14:15 | GVO in Italien 

Gentechnik-Aktivist sät erneut GVO-Mais

Pordenone - In Italien spitzt sich der Konflikt um den Anbau von gentechnisch veränderten Mais zu.

GVO-Mais
(c) proplanta
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass der Landwirt und Gentechnik-Aktivist Giorgio Fidenato auf einem Feld in der Provinz Udine im Nordosten des Landes gentechnisch verändertes Maissaatgut der Linie MON 810 trotz Anbauverbot ausgesät hat. Fidenato sieht sich laut Presseberichten „in der Pflicht“ gegen die italienischen Gesetze zu verstoßen und kündigte gegebenenfalls einen erneuten Gang vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) an, um seine Rechte durchzusetzen.

Der 57-Jährige Präsident des Landwirtschaftsverbandes Agricoltori Federati sieht sich als Verteidiger des freien Marktes und des Einsatzes neuer Züchtungstechniken in der Landwirtschaft. Seiner Auffassung nach entspricht die europäische Richtlinie, die den Mitgliedstaaten Flexibilität bei der Kultivierung von gentechnisch veränderte Organismen (GVO) gewährt, nicht den europäischen Verträgen. Vor allem die Ungleichbehandlung in den Mitgliedstaaten widerspreche den Grundsätzen des europäischen Binnenmarktes.

Bereits im Jahre 2014 hatte Fidenato MON810-Mais angebaut und damit gegen italienisches Recht verstoßen. Daraufhin wurde ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. Das Landgericht Udine hatte den Fall dem EuGH vorgelegt. Der sollte Auskunft geben, ob Italien das Anbauverbot mit Bezug auf das Vorsorgeprinzips im Lebensmittelbereich hätte erlassen dürfen. Laut EuGH reicht das Vorsorgeprinzip für das Ergreifen solcher Maßnahmen mit der dort genannten wissenschaftlichen Unsicherheit als Begründung nicht aus. Fidenato sieht sich damit in seinen Anliegen bestätigt. Allerdings wies der Gerichtshof in einem weiteren Punkt darauf hin, dass auf nationaler Ebene Sofortmaßnahmen ergriffen und verlängert werden dürften, solange die Kommission nicht dagegen vorgehe.
AgE
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Kommentare 
Retep Ülal schrieb am 03.05.2018 16:23 Uhrzustimmen(37) widersprechen(19)
Da wird mal wieder schwarz gemalt und einiges durcheinander gebracht: Der fragliche Mais, nämlich der MON 810, hat mit Glyphosat nichts zu tun. Er ist resistent gegen den wichtigen Schädling Maiszünsler und erspart dem Landwirt vorbeugende oder chemische Bekämpfungsmaßnahmen.

Ganz schlimm die Forderung, das Feld des Landwirts nieder zu brennen. Diese Art von Selbstjustiz ist inakzeptabel!
The Mgt schrieb am 03.05.2018 13:15 Uhrzustimmen(30) widersprechen(15)
Mitleser: ja, es ist noch nicht so lange her, dass rothaarige Frauen nach sorgfältiger Gerichtsverhandlung und juristisch einwandfrei verbrannt wurden. Vielleicht auch nach dem Vorsorgeprinzip denn man konnte nicht mit 100%iger Sicherheit ausschließen, dass sie mit ihrer Hexerei Gesellschaft und Umwelt schädigen. Gesetz ist Gesetz!
cource schrieb am 03.05.2018 09:56 Uhrzustimmen(31) widersprechen(30)
"..Kultivierung von gentechnisch veränderte Organismen (GVO).." macht den einsatz von pestiziden/glyphosat erforderlich, d.h. es geht nicht um die genetische veränderung von saatgut sondern um den damit im zusammenhang stehenden zwang zur verseuchung von natur/schindern mit tötlichen pestiziden/glyphosat---unabhängig davon ist die deutsche natur/schinder über die verseuchten futtermittel/soja/mais der massentierhaltung schon lange mit den pestiziden/glyphosat vergiftet, die italiener wollen jetzt eben den supergau nach dem motto: wollt ihr die totale vergiftung aller pflanzlicher kulturen mit glyphosat? jaaaaa..., denn wir haben keine lust zum unkraut jäten
Mitleser schrieb am 02.05.2018 16:10 Uhrzustimmen(30) widersprechen(16)
Da ja bekannt ist wer da gegen Gesetze verstößt, erwarte ich, dass Giorgio Fidenato jetzt wegen seiner Selbstjustiz bestraft wird und das betreffende Feld niedergebrannt wird.
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