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14.06.2018 | 08:30 | Ernährungsbranche 

Lebensmittelproduktion erleidet Wachstumsdämpfer

Berlin - Die Ernährungsindustrie musste im März 2018 einen ersten Wachstumsdämpfer hinnehmen, insgesamt wurden 15,6 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet, 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Lebensmittelbranche
Wachstumsdämpfer für die Lebensmittelproduktion. (c) proplanta
Aufgrund gefallener Ausfuhrpreise fiel das mengenmäßige Minus mit 2,2 Prozent sogar noch stärker aus.

Auch das Exportgeschäft entwickelte sich schwächer als im Vorjahr, die Lebensmittelexporte gingen um drei Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zurück. Folglich stagnierte die Lebensmittelproduktion im März, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank im Vorjahresvergleich um einen Prozent.

Gerade die mittelständische Ernährungsindustrie steht unter einem erheblichen Ertragsdruck, der geeignete politische Rahmenbedingungen erforderlich macht. Dazu gehören die Förderung von Wertschöpfung in Deutschland, die Eröffnung neuer Absatzmöglichkeiten - besonders im Ausland - sowie ein konsequenter Bürokratieabbau. Auch müssen Investitionen in Prozess- und Produktinnovationen sowie Nachhaltigkeit gefördert werden. Dadurch wird eine wettbewerbsfähige und konsumentenorientierte Lebensmittelproduktion am Standort Deutschland gesichert.

Agrarrohstoffmärkte



Die Preise an den Agrarrohstoffmärkten sind durch die Entwicklungen von Angebot und Nachfrage bedingt. Preisschwankungen können auf witterungsbedingt wechselnde Ernteerträge oder auch auf Wechselkursschwankungen zurückgehen.

Im April 2018 nahm der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um einen Prozent im Vergleich zum Vormonat zu. Damit lag der Index jedoch weiter deutlich, 10,4 Prozent, unterhalb des Vorjahresniveaus. Die Rohstoffbeschaffung ist ein zentraler Kostenfaktor in der Lebensmittelproduktion, steigende Rohstoffkosten belasten die Erträge der Unternehmen zusätzlich.

Ausblick: Geschäftsklima



Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Mai 2018 zeigten sich die Unternehmen weiterhin optimistisch, zwar nahm das Geschäftsklima der Branche im Vormonatsvergleich leicht ab, lag damit jedoch nach wie vor weit über dem Vorjahresniveau.

Sowohl die Geschäftserwartungen, als auch die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage, wurden mehrheitlich positiv von den Unternehmen bewertet. Obwohl der Auftragsbestand besser eingeschätzt wurde, korrigierten die Lebensmittelhersteller ihr Produktionspläne für die kommenden drei Monate leicht nach unten.

Konsumklima und Verbraucherpreise



Das Konsumklima nahm im Mai 2018 erneut leicht ab und sank um 0,1 auf 10,8 Punkte. Ausschlaggebend war vor allem eine sinkende Anschaffungsneigung bei den deutschen Verbrauchern, die Einkommens- und Konjunkturerwartungen bleiben hoch. Das positive Konsumklima sowie die mäßige Teuerung begünstigen den Trend zum Konsum qualitativ hochwertiger Lebensmittel.

Im April 2018 stagnierten die Preise für Lebensmittel und die allgemeinen Lebenshaltungskosten im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich fiel der Preisanstieg mit 3,3 Prozent bzw. 1,6 Prozent deutlicher aus.
bve
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Kommentare 
cource schrieb am 14.06.2018 09:02 Uhrzustimmen(18) widersprechen(14)
"..Ausschlaggebend war vor allem eine sinkende Anschaffungsneigung bei den deutschen Verbrauchern,.." kein wunder, wenn alle zu knappern haben, lässt auch der statuszwang nach, denn wenn der nachbar sich keinen neuen zaun leisten kann warum soll ich meinen zaun erneuern, der zwang zum mithalten orientiert sich immer auch an den statussymbolen im freundes und bekanntenkreis---die schinder besinnen sich auf die kostenlosen freuden in der natur insbesondere bei dem tollen sommerwetter, weniger konsumieren=weniger schindern
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