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02.11.2016 | 18:32 | Warenterminbörse 

Raps auf Schlingerkurs bei 393,00 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der Rapsmarkt wird durch Frosteinbrüche in Kanada und in Australien getrieben. Dabei legte die Kursrallye mit Spitzen von über 400,50 EUR/t ein neues Zwischenhoch hin, aber der Kursrückgang bei Palm- und Rohöl machte dem Aufwärtstrend bei Raps einen Strich durch die Rechnung. Der Fronttermin bei Raps in Paris notierte zuletzt bei 393,00 EUR/t (Vorwoche: 396,75 EUR/t), tendierte heute Abend bei 393,25 EUR/t.

Matif-Rapspreis Entwicklung
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Entwicklung Matif-Rapspreis (c) proplanta

Druck kam dabei von Sojabohnen, die beim Fronttermin um 1,8 % von 334,60 EUR/ auf 328,60 EUR/ abstürzten, auch Sojaöl zog in Chicago mit 698,25 EUR/t um 1,8 % nach unten. Bei Palmöl fiel der Fronttermin in Kuala Lumpur um 2,6 % auf 592,92 EUR/t (Vorwoche: 608,90EUR/t) zurück.  Palmöl schloss gestern deutlich schwächer, nachdem für den Monat Oktober enttäuschende Exportzahlen gemeldet wurden. Auch Canola gab nach, notierte der Fronttermin in Winnipeg mit 341,75 EUR/t EUR/t um fast 10 EUR/t niedriger als in der Vorwoche von 351,53 EUR/t, wobei beim Vergleich der gestiegene Eurokurs mit berücksichtigt werden muss.

Ganz sicher schickte der Sojakomplex auch Raps mit nach unten. Denn die Fundamentals bleiben für Raps eher fest. Die Welt-Rapsernte soll aktuell mit 60,4 Mio. t noch kleiner ausfallen als zuvor erwartet, bedingt durch eine EU-Rapsernte von unter 20 Mio. t. Unter Berücksichtigung von Überhängen aus dem Vorjahr soll das verfügbare Rapsangebot mit 66,6 Mio. t um 3,4 Mio. t unter dem Ergebnis des Vorjahres und um 7,9 Mio. t unter dem davor bleiben und markiert ein neues Acht-Jahrestief. Dabei erwartet Oil-World in der EU-28 eine Rapsernte von knapp 20 Mio. t gegenüber 22,3 Mio. t im Vorjahr, in Deutschland von 4,6 Mio. t gegenüber 4,9 Mio. t, in Frankreich von knapp 4,7 Mio. t gegenüber 5,3 Mio. t  und in Polen von 2,2 Mio. t gegenüber 3,1 Mio. t.

Die Importe in die EU-28 von knapp 4 Mio. t, gegenüber 3,5 Mio. t Raps im Vorjahr, werden voraussichtlich aus Australien in Höhe von 2 Mio. t sowie jeweils zu 0,9 Mio. t aus Kanada und der Ukraine kommen. Die Rapsverarbeitung wird danach von 24,3 Mio. t im Vorjahr auf 23,1 Mio. t zurückgehen, wobei die EU-Vorräte von knapp 1,3 Mio. t auf 0,9 Mio. t absinken.
Der weitere Preisverlauf hängt neben dem Sojakomplex vor allem von der Entwicklung beim Rohöl und Palmöl ab. Der so frühe Preiseinbruch war für den Handel so nicht vorhersehbar, waren erst im September die Vorräte der malaysischen Produktion um 20 % gefallen und sorgte die starke Nachfrage Indiens und Chinas nach Palmöl für angespannte Märkte und hohe Preise.

Fazit: Vermutlich wird sich die Erholung der Palmölbestände durch den Exportrückgang nach China und Indien sichtbar beschleunigen. Letztlich wird der Rohölpreis den Ausschlag für die weitere Preisentwicklung auch bei Raps geben. Dabei wird die knappe Rapsversorgung den nötigen Preisabstand zu Sojabohnen halten.
proplanta
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