In der EU begrenzen australische Schiffsankünfte von Raps den Preisspielraum nach oben. Der Sojakomplex belastet dagegen den
Rapspreis stark. So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 398,00 EUR/t (Freitag: 395,50 EUR/t). Dabei tendierte Raps zuletzt leicht fester. Der Eurokurs fiel auf 1,0672 USD/EUR.
Druck kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 2,5 % auf 322,87 EUR/t (Freitag: 331,19 EUR/) nachgab. Sojaöl sank um 0,5 % auf 657,54 EUR/t (Freitag: 660,52 EUR/t). Bei Palmöl stieg der Fronttermin in Kuala Lumpur um 0,7 % auf 604,69 EUR/t (Freitag: 600,41 EUR/t). Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin bei 342,20 EUR/t (Freitag: 340,24 EUR/t) leicht aufwärts. Bei Rohöl stieg der Maitermin heute Mittag für Brent um 2,9 % auf 54,51 USD/Barrel (Freitag: 52,96 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 2,4 % auf 51,35 USD/Barrel (Freitag: 50,17 USD/Barrel).
Der
Rapsmarkt bekam diese Woche Unterstützung vom Rohöl, immerhin legte der Rohölpreis seit letztem Wochenende um bis zu 3 % zu, was auch Biodiesel mit nach oben zog. Grund für den höheren Rohölpreis war nach Wochen des Anstiegs ein erstmaliger Rückgang der Rohöllagerbestände um 1,8 Mio. Barrel in den USA. Ob dieser Anstieg anhält, gilt als höchst unsicher, wird zwar der Ölverbrauch in den USA saisonal in den nächsten Wochen kräftig ansteigen wird und die Raffinerien werden ihren Durchsatz hochfahren. Dafür steigt auch die Rohölfördermenge in den USA, in der OPEC und in Russland in den nächsten Wochen. Lag die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen (US-Oil-Rigg-Count) in den USA Anfang März noch bei 609, stieg diese bis letzte Woche auf 662 an mit einer Rohölproduktion bis zu 9,17 Mio. Barrel/Tag.
Zudem nimmt der Abbau von Ölschiefer weit über die Grenzen der USA zu. In der OPEC mangelt es an Disziplin bei der Umsetzung des Rohöl-Cuts, lag die Umsetzung im Februar noch bei 94 %, ging es im März auf 89 % zurück, hat Saudi-Arabien und der Iran mehr Rohöl gefördert. NON-OPEC-Land Russland will seine Ölexporte im Aprilmonat deutlich erhöhen. Allerdings sorgen auch Spekulationen über eine Verlängerung der Produktionskürzungen im OPEC-Kartell für Auftrieb, ist eine Ausweitung der Fördermengenkürzungen auf den Iran, Libyen und Nigeria im Gespräch.
Die Lage bei Canola in Kanada ist unverändert eng, sowohl die Verarbeitung als auch der Export laufen mit hohem Tempo und könnte bisherige Prognosen von 9,0 Mio. t bzw. 10,7 Mio. t übersteigen. Von August 2016-März 2017 wurden 6 Mio. t Canola gegenüber 5,3 Mio. t im Vorjahr verarbeitet, die Exporte liegen mit knapp 6,6 Mio. t um 1,1 Mio. t über dem Vorjahreszeitraum. Hohe Importsteigerungen verzeichneten China, Mexiko, die EU, Japan, Pakistan und Arabischen Emirate. Dabei entwickeln sich die EU und China zunehmend als Konkurrenten um Rapsimporte, dürfte China im WJ 2016/17 mit 4,2 Mio. t (Vorjahr: 4,12 Mio. t) einen ähnlich hohen Importbedarf haben wie die EU-28 mit aktuell 4,1 Mio. t gegenüber 3,5 Mio. t im Vorjahr.
Unumstrittene Exportländer sind hierbei Kanada und Australien. Kanada soll im WJ 2016/17 seinen Canola-Export von im letzten Jahr 10,3 Mio. t auf 10,7 Mio. t steigern. Australien will angeblich 3,2 Mio. t gegenüber 1,95 Mio. t im Vorjahr exportieren. Die kommende Aussaat für Canola beginnt in Kanada im April und dürfte angesichts knapper globaler Rapsbestände deutlich von 8,1 Mio. ha auf 8,4 Mio. ha ausgeweitet werden. Die Produktion soll mit 16,8 Mio. t gegenüber 17,2 t im Vorjahr erneut hoch ausfallen.
Beim Palmöl werden die Erträge in den kommenden Wochen deutlich zunehmen. Die Hauptproduzenten Indonesien und Malaysia werden höhere Ernten als in der letzten Saison haben, soll Indonesien laut
USDA gut 35 Mio. t Palmöl gegenüber 32 Mio. t im Vorjahr, Malaysia dagegen 19,5 Mio. t gegenüber 17,7 Mio. t produzieren. Allerdings lagen die Bestände zum Ende des Wirtschaftsjahres 2015/16 per 30. September 2016 in Indonesien und Malaysia zusammen bei nur 3,7 Mio. t und damit auf dem niedrigsten Niveau seit sechs Jahren. Zwar sollen die Bestände in 2016/17 laut USDA ähnlich knapp ausfallen wie in der letzten Saison, aber auch die rückläufige Importnachfrage Chinas und Pakistans nach Palmöl drückt auf den Marktpreis, setzt China vermehrt auf Importe von Raps und Canola aus Kanada und Australien.