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26.05.2017 | 18:28

Mais-Fronttermin fällt leicht auf 166,00 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Die internationalen Maismärkte stehen in den USA wegen besserem Fortgang bei der Maisaussaat und schwacher Exportentwicklung unter Druck. Brasiliens Exportwirtschaft boomt angesichts der Schwäche beim Real. In der EU könnte die Hitzewelle und Regenmangel zur schlechteren Bestandsentwicklung bei Mais führen.
Maispreis
(c) proplanta

So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 129,57 EUR/t (Mittwoch: 130,12 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 166,00 EUR/t (Mittwoch: 166,50 EUR/t). Gleichzeitig fiel an der MATIF der Augusttermin um 0,75 EUR/t auf 172,75 EUR/t, der für November stieg um 0,75 EUR/t  auf 170,00 EUR/t. Dabei tendierte Mais zuletzt schwächer. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1219 USD/EUR.

Dabei lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt bei 159,00 EUR/t (Mittwoch: 159,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 170,00 EUR/t (170,00 EUR/t) FOB Rhein sowie 188,00 EUR/t (Mittwoch: 188,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg.

In den USA bleibt die Wetterentwicklung für die Maisaussaat spannend, gab es immer wieder Regenbiete im südlichen und östlichen Cornbelt. Aber die Aufholjagd setzte eine Entwicklung in Gang, die kaum vom Fünf-Jahresmittel abweicht. Denn laut Crop Progress Report waren 84 % der avisierten Maisanbaufläche gegenüber 71 % in der Vorwoche in den USA gedrillt, lag der Fortgang damit gleichauf mit dem vom Vorjahr und nur 1% hinter dem Fünf-Jahresmittel.

Auch das Crop-Rating gut-exzellent beurteilter Maisbestände stieg dort von 42 % letzte Woche auf zuletzt 52 %, Iowas Maisernte wurde mit 75 % gut-exzellenter Maisbestände beurteilt, relativeren sich die Befürchtungen darüber, dass der US-Mais nicht rechtzeitig in den Boden käme. Marktstützend wirkte noch die Prognose des USDA nach, soll die kommende US-Maisernte mit 357,3 Mio. t um über 7% unter dem Vorjahresergebnis von 384,8 Mio. t zurückbleiben.

Unverändert taxierte der International Grain Council (IGC) die Welt-Maisernte auf 1.025.9 Mio. t, setzte der Council aber den Mais-Verbrauch wegen höher erwarteter Zuwächse beim Futterverbrauch um 9 Mio. t gegenüber der Aprilprognose hoch, wodurch auch die globalen Maisvorräte um 10 Mio. t auf 197,0 Mio. t sinken sollen, was für den Maismarkt ein bullishes Signal bedeutete. Dabei korrigierte der Council die kommende Maisernte in den USA um 2,3 Mio. t auf 357,7 Mio. t herunter, setzte aber gleichzeitig die für Brasilien um 1,4 Mio. t auf 88,5 Mio. t nach oben.

Schwächer entwickelte sich der Export von US-Mais letzte Woche, erreichten die Exporte mit 457.200 t (alte Ernte) gegenüber 705.300 t in der Vorwoche und 277.700 t zuvor ein moderates Ergebnis. Die Neuverhandlung der NAFTA-Verträge mit Kanada und Mexiko auf Druck US-Präsident Donald Trumps sowie die Maisverkäufe Chinas aus Altbeständen der Ernte 2013 und oben drauf die Rekordverkäufe an brasilianischem Mais aufgrund des Polit-Skandals Präsident Temer wegen Bestechlichkeit, belasten zunehmend den US-Exportmarkt für Mais.

Angeblich soll China diese Woche 7 Mio. t Mais aus Lagerbeständen der Ernte 2013 auf dem Weltmarkt verkaufen. Sorge bereitet zugleich der Importeinbruch, will China seine hohen Maisbestände von 101,3 Mio. t bis zum Ende des WJ 2017/18 auf 81,3 Mio. t, sprich um 20 % abbauen. Chinas dürfte daher vermehrt überlagerten Mais am Weltmarkt zu Dumping-Preisen verschleudern, um die Mengen vor dem Verderb zu retten.

In Südamerika bleibt die Lage auf jeden Fall angespannt, sorgen neue Prognosen für Brasiliens Maisernte für Ernüchterung, proben gleichzeitig die Exportteure am Zuckerhut Rekordverkäufe an brasilianischem Mais. Der Polit-Skandal um Präsident Temer katapultierte den Real zweitweise bis um 9 % nach unten, kostete der Real zuletzt aber immer noch gut 6 % weniger als vor dem Skandal. Die Gunst der Stunde nutzen Brasiliens Farmer für gigantische Maisverkäufe zu in Landeswährung sehr attraktiven Preisen.

In Südamerika zeigen die Maisernten weiter nach oben, nachdem der Analyst Cele-res mit seiner Prognose von 97,7 Mio. t für Brasiliens Maisernte den Maismarkt ein wenig auf den Kopf stellte, erhöhte die brasilianische Agrarbehörde Conab ihre Ernteprognose um 1,4 Mio. t auf 92,8 Mio. t nach oben. Zuletzt erhöhte Analyst Dr. Cordonnier seine Prognose für Brasiliens Maisernte auf 93 Mio. t, blieb aber unter der Mengenschätzung des USDA.

Das USDA veranschlagte Brasiliens Maisernte bekanntlich auf zuletzt 96,0 Mio. t und die Argentiniens auf 40,0 Mio. t. Auch Brasiliens und Argentiniens Maisexporte 2016/17 wurden um 2,0 bzw. 1,5 Mio. t auf 34,0 Mio. t bzw. 27,5 Mio. t angehoben wurden und dürften mit eine um 26 Mio. t auf 61,5 Mio. t gestiegenen Exportverfügbarkeit münden.
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