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28.09.2016 | 17:30 | Warenterminbörse 

Raps stabil bei 375,25 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Raps konnte nach schwächeren Verlauf letzte Woche wieder etwas Boden gut machen. Maßgebend sind starke Auflaufschäden bei Raps in Frankreich, England und Deutschland sowie eine schlechte Versorgung der Ölmühlen. Dabei ging es bei Raps innerhalb einer geringeren Schwankungsbreite ständig bergauf und bergab.

Matif Rapspreis KW 39
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Entwicklung Matif-Rapspreis. (c) proplanta

Der Fronttermin bei Raps in Paris stieg zuletzt auf 375,25 EUR/t (Vorwoche: 378,25 EUR/t). Unterstützt wurde Raps durch gestiegene Terminkurse für Rapsöl, bei Soja- und Palmöl ging es allerdings wieder nach unten. Dabei erreichte der Fronttermin für Rapsöl letzte Woche in Paris bereits einen Höchststand von 751,50 EUR/t und konnte sich weiter bei 750 EUR/t halten, auch Rapsschrot zog wieder auf 196 EUR/t nach oben. Der Fronttermin für Sojaöl gab in Chicago dagegen von 554 EUR/t auf 649 EUR/t und der für Palmöl in Kuala Lumpur von 623 EUR/t auf knapp 615 EUR/t nach. Wesentlichen Preiseinfluss hatten die Sojabohnen als Leit-Ölfrucht, die Raps und auch Sonnenblumen mit nach oben und nach unten zogen.

Während in Kanada, Indien und Australien höhere Canola- bzw. Rapsernten erwartet werden, sinken diese fortan für den EU-Raum. Dabei setzte der Spitzenverband Coceral seine Prognose für EU-Raps auf 19,9 Mio. t weiter nach unten, was eine gegenüber dem Vorjahr um gut 2,5 Mio. t niedrigere Rapsernte in der EU bedeuten würde. Dabei sind offenbar die Saatenaufgänge bei Raps in weiten Teilen Nordfrankreichs, Mitteldeutschlands und Südenglands alarmierend. Der Handel spricht von trockenbedingt katastrophalen Feldaufgängen bei Raps, die in Mittel- und Ostdeutschland vermehrt Umbrüche erforderlich machen wird. Der September war selten so warm und trocken wie in diesem Jahr, teils liegt der Raps seit vier Wochen staubtrocken im Boden. Die Niederschläge in der letzten Woche haben auch nur in Teilen Europas zur Entwarnung geführt. Dies könnte bedeuten, dass Raps in der kommenden Kampagne noch knapper wird als in dieser Saison.

Fakt ist auch, dass die Rapsverarbeitung durch die geringere Welternte von nur 60,6 Mio. t, was einem 8-Jahrestief entspricht, stark limitiert bleibt. Bereits in der letzten Saison fiel die Rapsernte von knapp 67 Mio. t auf 64 Mio. t zurück. Wegen der geringeren Rapsernte soll auch die globale Verarbeitung von 61,4 Mio. t im Vorjahr auf 58,9 Mio. t sinken, wobei die globalen Endbestände von 6,2 Mio. t auf 5,5 Mio. t zurückgehen sollen.

Der Branchendienst Oil-World erwartete zur Kampagne 2016/17 Raps- und Canola-Importe von 3,7-3,8 Mio. t aus. Bei der EU-Versorgung wird vom Anfangsbestand von 1,24 Mio. t Raps und auf 0,95 Mio. t sinkenden Endbestand ausgegangen. Die EU-Rapsimporte sollen von 3,4 Mio. im Vorjahr auf 3,7 Mio. t steigen. Die Rapsverarbeitung wird wegen verminderter Verfügbarkeit von 24,3 Mio. t im Vorjahr auf nur noch 23,3 Mio. t zurückfallen. Der Engpass muss mit Sonnenblumen gestopft werden.

Fazit: Raps könnte angesichts schlechter Saatenstände in Nord- und Mitteleuropa zur nächsten Saison noch knapper werden als zur letzten Ernte. Dies dürfte den Preisabstand zu Sojabohnen deutlich erhöhen und zu steigenden Rapspreisen führen.
proplanta
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