In den USA stand wieder die Entwicklung der Rohöllagerbestände im Fokus. Dabei lagen die DOE-Zahlen heute Abend noch nicht vor, die API-Zahlen (Vorauszahlen) deuten auf einen Abbau der Rohöllagervorräte um 3,6 Mio. Barrel hin. Laut API nahmen die US-Vorräte bei
Rohöl um 3,6 Mio. Barrel ab, bei Heizöl und Diesel um 2,0 Mio. Barrel ab, jedoch bei Benzin um 1,4 Mio. Barrel zu. In den USA betrug die tägliche Rohölfördermenge letzte Woche 9,61 Mio. Barrel/Tag, die Rohöl-Importe nahmen um 0,49 Mio. Barrel/Tag auf 7,77 Mio. Barrel ab. Ob sich der Trend fortsetzt, muss sich heute am Abend zeigen.
Bis zum Nachmittag dominierten Meldungen aus dem Bürgerkriegsland Libyen das Geschehen am Rohölmarkt, belastete eine Pipeline-Blockade die Rohölpreise, war vor wenigen Tagen die Förderung auf dem größten Ölfeld des Landes wegen der Blockade eingestellt worden, die offenbar wieder freigegeben wurde. Dann meldete Libyen erneut eine Unterbrechung der Pipeline vom Sharara-Ölfeld zum Verladeterminal in Zawiya, angeblich seien Sabotageaktionen an Ventilen verübt worden. Auf der Ölministerkonferenz im November in Wien soll die weitere Strategie zur Abstimmung über die Quotenregelung über das bisherige Enddatum 31. März 2018 verhandelt werden. Noch ist völlig unklar, ob es wegen der mangelnden Quotendisziplin einen Konsens gibt.
Fazit: Die schlechte Disziplin bei der Einhaltung der Quoten zur Senkung der Rohöl-Fördermenge der OPEC-Länder bleibt Dauerthema an den Rohölbörsen. Ob sich weiter gefallene Rohöl-Lagerbestände in den USA durch die sicheren DOE-Zahlen, die heute Abend noch nicht vorlagen, bestätigen, muss sich erst zeigen. Die Pipeline-Blockaden in Libyen haben nur temporäre Wirkung.