Belastet wurde der Euro weiterhin durch eine breit angelegte Dollar-Stärke. Die amerikanische
Währung beginnt von höheren Zinsen in den USA zu profitieren. Dabei war die Rendite für US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren erstmals seit etwa vier Jahren über die Marke von 3 % gestiegen. Zudem unterstützt der Irankonflikt den US-Dollar.
In der EU-28 kühlt die Konjunktur ab. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone hatten sich im Mai eingetrübt. Die von Markit erhobenen Indikatoren signalisieren Industrie und Dienstleistungssektor eine Abschwächung der Wachstumsdynamik. Besonders die Zahlen aus Deutschland enttäuschten. Sollte es zu einer Abschwächung der Konjunktur kommen, könnte dies den Ausstieg der EZB aus ihrer lockeren Geldpolitik verlangsamen. Außerdem lastet die Regierungsbildung in Italien auf dem Euro.
Die Ernennung einer Regierung aus der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Lega lässt noch auf sich warten. Allerdings steht der Politik-Quereinsteiger Giuseppe Conte offenbar vor der Ernennung zum Ministerpräsidenten. Die Finanzmärkte sehen mit großer Skepsis auf die neue Regierung, da sie trotz der sehr hohen Staatsverschuldung Italiens Mehrausgaben etwa durch Steuersenkungen plant und auf Distanz zur EU gehen könnte.
Fazit: Der Eurokurs fiel diese Woche spürbar zurück. Belastet wurde der Euro durch eine breit angelegte Dollar-Stärke. In der EU kühlt die Konjunktur merklich ab, was den Ausstieg der EZB aus ihrer lockeren Geldpolitik verlangsamen könnte. Die Bildung einer eurokritischen neuen italienischen Regierung zwischen Fünf Sterne und Lega sorgte für Turbulenzen in der EU-28.