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01.12.2017 | 17:19

Mais-Fronttermin holt auf 154,25 EUR/t auf - FOB Rhein steigt Mais um plus 1 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Maismarkt zog in den USA nach unten, in der EU ein wenig hoch, ging es beim US-Maisexport abwärts, erreichten die Exporte an US-Mais mit nur 599.000 t gegenüber 1.080.900 t in der Vorwoche und 949.500 t zuvor ein schlechtes Ergebnis, zudem belasteten höhere Anbauprognosen zur US-Maisaussaat 2018 die Terminkurse in Chicago.
Maispreis FOB Rhein
(c) proplanta

Gemischte Impulse lieferte der US-Ethanolmarkt. Die US-Produktion von Ethanol fiel um 9.000 Barrel/Tag auf 1.065.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte zur Vorwoche jedoch um weitere 100.000 Barrel auf 22,0 Mio. Barrel anstiegen, was den US-Ethanolpreis wieder nach unten trieb. Bei US-Ethanol ging es um 0,14 Cent auf 1,343 EUR/Barrel nach unten. Neutral blieb die Entwicklung beim Rohölpreis, Brent fiel um 0,1 % auf 63,09 USD/t (Mittwoch: 63,17 USD/t), WTI stieg um 0,1 % auf 57,76 USD/t (Mittwoch: 57,69 USD/t). Die Entscheidung der EPA in den USA, die Biokraftstoffmandate 2018 und 2019 für Ethanol bei 15 Mrd. Gallonen und für Biodiesel bei 2,1 Mrd. Gallonen Biodiesel beizubehalten, unterstützte den Markt wenig.

In Südamerika kommt die Maisaussaat in Zentralbrasilien und auch Argentinien besser voran, wenn auch die Lage in Argentinien wegen Dürre angespannt blieb. Der Erntefortschritt in Argentinien deutete zuletzt darauf hin, dass der Maisanbau zu 50% abgeschlossen ist, verglichen mit 48% im Vorjahr. In Brasilien spielt bekanntlich die Zweiternte auch eine wichtige Rolle, über deren Anbaufläche vorerst nur trefflich spekuliert werden kann. In Argentinien hob die Börse Rosario ihre Prognose um 0,5 Mio. auf 41,0 Mio. t Mais an. CONAB taxierte die Maisernte Brasiliens  auf 92,2 bis 93,6 Mio. t, gegenüber 97,8 Mio. t im Vorjahr.

Die europäische Maisernte ist nahezu abgeschlossen, auch wenn der Erntefortschritt zwischenzeitlich in einigen Regionen von Regen unterbrochen worden war. Die Mischfutternachfrage nach Mais läuft in der EU angesichts des Angebotsdruckes von Futterweizen schleppend, auch ist die Bedarfsdeckung bis Jahresende ausreichend. Nach dem Jahreswechsel stehen wieder große Importmengen zollfreiem Mais aus der Ukraine zur Verfügung, was den EU-Markt gehörig belastet. Offenbar ist das von den Verantwortlichen so gewollt. Dabei importierte Brüssel letzte Woche 286.400 t gegenüber 276.600 t Mais in der Vorwoche, zugleich wurden seit Juli mit über 5,8 Mio. t gegenüber knapp 3,7 Mio. t im Vorjahr 59 % mehr Drittlandmais in die EU importiert als zur gleichen Zeit im letzten Jahr.

So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 112,87 EUR/t (Mittwoch: 111,52 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 154,25 EUR/t (Mittwoch: 153,00 EUR/t). Dabei notierte der Märztermin an der MATIF um 1,25 EUR/t höher bei 159,00 EUR/t, der für Juni um 1,25 EUR/t fester bei 163,75 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag leicht höher bei 1,1920 USD/EUR.
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