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23.08.2017 | 16:47

Maispreis fällt auf 158,75 EUR/t - Zäher Maisexport in den USA und Lagerengpässe in Brasilien

Stuttgart/Paris/Chicago - Die internationalen Maismärkte standen wegen des Preisverfalls bei Weizen, wegen wenig optimistischer Exportaussichten für US-Mais, der harten Konkurrenz aus Brasilien und auch Anstiegs der US-Ethanolvorräte unter Druck. In der EU sorgte Regen für höhere Ernteerwartungen bei Mais.
Maispreis KW 34
(c) proplanta

So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 115,99 EUR/t (Freitag: 117,42 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 158,75 EUR/t (Freitag: 161,25 EUR/t). Dabei notierte der Januartermin an der MATIF um 2,50 EUR/t niedriger bei 161,50 EUR/t, der für März um minus 1,50 EUR/t bei 163,75 EUR/t. Der Fronttermin für US-Ethanol stieg um 3,1% Cent auf knapp 1,541 USD/Gallone (Freitag: 1,510 USD/Gallone) an. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1752 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt bei 156,00 EUR/t (Freitag: 160,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 153,00 EUR/t (155,00 EUR/t) FOB Rhein sowie 177,00 FCO (Freitag: 178,00 EUR/t) Oberrhein und 186,00 EUR/t (Freitag: 186,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg.

In den USA sitzt der Schock über die letzte USDA-Prognose bei Handel und Erzeugern immer noch tief, setzte bekanntlich das USDA die Prognose zur US-Maisernte im August nur um 2,6 Mio. t auf 359,5 Mio. t nach unten, wohingegen eine Korrektur von 5-10 Mio. t nach erwartet worden war. Auch Russlands und Kasachstans Maisernten wurde um 0,5 Mio. t höher veranschlagt. Weltweit blieb das Ergebnis eher neutral, setzte das USDA die Welt-Maisernte um 34 Mio. t auf 1.033,5 Mio. t nach unten, die Weltvorräte blieben mit 200,9 Mio. t nahezu unverändert zur Juli-Schätzung (Vorjahr: 228,6 Mio. t), wobei allein 81,3 Mio. t Mais in China lagerten (Vorjahr: 101,3 Mio. t), die durch Versteigerungen von Alt-Mais den Weltmarkt  zusätzlich belasten.

Die Regenmeldungen in Teilen des Corn-Belts und die Feldbesichtigungen im Rahmen der Farm Journal-Midwest Crop Tour ließen den Markt aber vorerst kalt, änderten sich die Bestandsbonitäten beim Crop-Rating für US-Mais von 62 % gut/exzellent entwickelter Maispflanzen nicht. Die Ergebnisse der Besichtigungen im Mittelwesten lieferten bisher keine marktstützenden Argumente, in dem von Trockenheit heimgesuchten Dakota fielen die Ertragsschätzungen höher aus als zuletzt vom US-Agrarministerium ermittelt worden war.

Eher belastend für Maismarkt wirkten die neusten Zahlen der EIA zum US-Ethanol-markt, legte die US-Ethanol-Produktion um 46.000 Barrel/Tag auf 1.059.000 Barrel/Tag zu, wodurch die US-Ethanol Vorräte um 500.000 Barrel auf 21,8 Mio. Barrel zulegten. Dabei stieg zwar der Fronttermin für US-Ethanol um 2,1 % auf 1,541 USD/Gallone gegenüber letzte Woche Freitag. Auch die Tatsache, dass der Rohölpreis bei Brent um 1,3 % auf 51,69 USD/t und bei WTI um 1,1% auf 47,70 USD/t anstieg, bescherte US-Mais keinen Auftrieb.
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