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17.08.2016 | 18:38 | Warenterminbörsen 

Rapspreis legt auf 373,50 EUR/t zu

Stuttgart/Paris/Chicago - Raps konnte nach dem Zickzack-Verlauf in Paris wieder deutlich zulegen und stieg seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 4 EUR/t auf 373,50 EUR/t und lag damit um 2 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche.

Warenterminbörse Rapspreis KW 33
(c) proplanta

Für Auftrieb sorgten der Sojakomplex und vor allem der Preisanstieg bei Soja- und Palmöl. Dabei legten Sojabohnen beim Fronttermin in Chicago im gleichen Berichtszeitraum um 3,82 EUR/t auf 332,70 EUR/t und Sojaöl um 21 EUR/t auf 653,70 EUR/t zu, während Palmöl in Kula Lumpur um 21,55 EUR/t auf 608,37 EUR/t anstieg. Der Fronttermin bei Canola in Winnipeg fiel dagegen um 0,70 EUR/t auf 322,10 EUR/t leicht zurück.

Die Rapsernte in der EU-28 wurde vom Branchendienst Oil-World zuletzt auf 20,53 Mio. t gegen 22,3 Mio. t im Vorjahr veranschlagt. Dabei erwartet der Dienst eine in Deutschland um 220.000 t auf 4,7 Mio. t sinkende Rapsernte, während in Frankreich  die Ernte von 5,31 Mio. t im Vorjahr auf 4,65 Mio. t fallen soll. In Polen wird mit einer Rapsernte von 2,25 Mio. t gegenüber 3,10 Mio. t und in England von 2 Mio. t gegenüber 2,54 Mio. t im Vorjahr gerechnet. In Rumänien und Tschechien fallen die Ernten mit 1,42 Mio. t gegenüber 1,09 Mio. t bzw. 1,40 Mio. t gegenüber 1,26 Mio. t im Vorjahr höher aus, auch Bulgarien und Ungarn verzeichneten höhere Rapsernten. Der DRV veranschlagte dagegen die deutsche Rapsernte auf 4,5 Mio. t, gut 500.000 t niedriger als zur ersten Prognose.

Der Importbedarf an Raps in die EU soll um 180.000 t auf 3,6 Mio. t ansteigen, wobei höhere Importe aus Australien und Kanada und kleinere aus der Ukraine erwartet werden. Bei der EU-Versorgung wird vom Anfangsbestand von 1,24 Mio. t Raps und auf 0,90 Mio. t sinkenden Endbestand ausgegangen. Die EU-Rapsimporte sollen von 3,4 Mio. im Vorjahr auf 3,6 Mio. t steigen. Die Rapsverarbeitung wird wegen verminderter Verfügbarkeit von 24,3 Mio. t im Vorjahr auf nur noch 23,4 Mio. t zurückfallen.

Konträr zur europäischen Rapsproduktion wird für Canada und Australien eine ausgezeichnete Ernte erwartet. Dabei sollen die kanadischen Canola-Ernte mindestens 18,5 Mio. t gegenüber 17,8 Mio. t im Vorjahr und die australische Rapsernte 3,6 Mio. t gegenüber 3 Mio. t im Vorjahr erreichen. Die chinesische Rapsproduktion wird auf 5-6 Mio. t taxiert und könnte für stärkere Nachfrage am Weltmarkt führen, sofern der geplante Bestandsabbau dann abgeschlossen ist und endlich mehr Klarheit bei der Untergrenze des Besatzwertes herrscht.

Fazit: Raps tendiert außerordentlich stabil und blieb trotz schwankender Soja- und Palmölpreise auf festem Kurs. Die geringere Verfügbarkeit in der EU wird den Rapspreis relativ stabil halten, wobei steigende Kurse infolge höherer Sojapreise ab Spätherbst möglich sind, wenn nicht der gestiegene Sonnenblumenanbau in der EU und am Schwarzmeer für vermehrten Preisdruck sorgt, wonach es derzeit nicht aussieht.
proplanta
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