Preisdruck kam von Sojabohnen, die beim Fronttermin um 1,0 % auf 355,45 (Mittwoch: 359,00 EUR/t) fielen. Sojaöl fiel jedoch um 0,5 % auf 773,70 EUR/t (Mittwoch: 777,65 EUR/t). Bei Palmöl zog der Fronttermin in Kuala Lumpur um 0,3 % auf EUR/t 682,48 (Mittwoch: 680,62 EUR/t) an. Bei Canola ging es in Winnipeg um 1,5 % auf 365,66 EUR/t (Mittwoch: 370,10 EUR/t) nach unten. Bei Rohöl legte der Dezembertermin für Brent marginal auf 54,07 USD/Barrel (Freitag: 54,09 USD/Barrel) zu, für WTI stieg er um 0,3 % auf 51,25 USD/Barrel (Freitag: 51,10 USD/Barrel). Preistreiber beim Raps waren Palmöl, Rohöl und der schwache Eurokurs von knapp über 1,06 USD/EUR (Mittwoch: 1,07 USD/EUR).
Obwohl Palmöl und Rohöl leicht zulegten, der Eurokurs schwächer tendierte, ging der
Rapspreis zurück. Gründe hierfür waren der Preiseinbruch beim Sojakomplex und auch bei Canola. Zunächst dürften die hohen Ernteerwartungen bei Sojabohnen in Brasilien und die frühere Ernte dort massiv eine Rolle gespielt haben. Belastend auf den Soja- und
Rapsmarkt wirkte sicher auch die Ernennung von Scott Pruitt zum designierten Leiter der US-Umweltbehörde EPA. Er ist bekennender Gegner der erneuerbaren Energien und könnte die Absicht des neuen US-Präsidenten Donald Trumps, die Beimischungsmandate für
Biokraftstoffe in den USA zu erhöhen, wieder kippen.
Der Preisrückgang ist im Wesentlichen ein politisches Signal aus den USA, hat mit dem an sich stabilen Rapsmarkt wenig zu tun, nachdem auch StatCan die Canola-Ernte trotz der schwierigen Erntebedingungen in Alberta auf 18,4 Mio. t veranschlagte, gleichhoch wie im Vorjahr. Dabei wird diese Saison die Eigenverar-beitung von Canola in Kanada stark zunehmen und China hat bereits hohe Mengen an Canola aus Kanada wegen der zwischenzeitlichen Abwertungstendenzen des beim chinesischen Renminbi Yuan (CNY) gekauft. In Kanada stieg durch die anderenorts zugespitzte Rapsversorgung die Rapsverarbeitung nebst Exporten auf ein Rekordniveau von über 6,3 Mio. t gegenüber 5,9 Mio. t im Vorjahr. Dabei exportierte Kanada von August-Oktober 2016 bereits 157.000 t Canola in die EU-28.
Preistreibend bleiben die knappen Lagerbestände bei Pflanzenölen, besonders bei Palmöl, gehen Analysten aber davon aus, dass das feste Palmölpreisniveau allenfalls bis Mitte 2017 anhält. Die Exporte der Hauptproduzenten Malaysia und Indonesien fielen von Januar-September 2016 um 11 % auf 1,9 Mio. t zurück. Die chinesischen Lagerbestände bei Palmöl liegen bekanntlich auf einem Langzeittief, zudem wird von Indien anhaltend hoher Importabruf erwartet.