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05.02.2018 | 10:00
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Rapspreis verliert auf 346,25 EUR/t: Brüssel erwägt Anti-Dumping-Klage

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt geriet leicht unter Druck, gab Palm- und Sojaöl nach und zogen auch Canola etwas mit nach unten. Doch die Misere am EU-Rapsmarkt wird von ganz Faktoren gelenkt, der steilansteigenden Biodieselimporte aus Argentinien.
Warenterminbörse Raps
(c) proplanta

Nach Einschätzung des Handels importierte die EU-28 seit dem Inkrafttreten der Absenkung der Importzölle auf argentinischen Biodiesel bereits über 700.000 t Biodiesel, wofür keine Verarbeitung von Raps mehr in der EU benötigt wird, können argentinische Ölmühlen den Biodiesel preiswerter produzieren und anbieten als Bewerber in der EU.

Nur hat die Angelegenheit einen entscheidenden Haken, werden die argentinischen Ölmühlen mit staatlichen Subventionen zum Export angetrieben, nachdem die USA die langjährigen Importe durch saftige Importzölle blockiert. Deshalb will die EU-Kommission ein Anti-Dumping-Verfahren gegen Argentinien einleiten, um die Wettbewerbsnachteile für die europäische Ölmühlenindustrie abzuwehren. Dazu gesellt sich gleich das nächste Problem aus Richtung Indonesien, dass ebenfalls gegen die EU wegen zu hoher Einfuhrzölle für Biodiesel aus Palmöl geklagt hat und Brüssel sich dem Urteil der WTO beugen muss.

Am Kassamarkt gab Raps in Frankreich bis zu 4 EUR/t nach, in Deutschland hielten die Preise etwas stabiler. So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 346,25 EUR/t (Mittwoch: 347,75 EUR/t). Gleichzeitig fiel an der MATIF der Maitermin um 7,75 EUR/t auf 344,50 EUR/t, der für August um 0,50 EUR/t auf 348,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2495 USD/EUR.
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