In Chicago stieg der Fronttermin seit Mitte der Woche bis zum Wochenende um 1,50 EUR/t auf 133 EUR/t, in
Paris ging es dagegen um 2,25 EUR/t auf 166,25 EUR/t nach unten. Wenige Neuigkeiten gab es zumindest für Weizen aus den USA, war die Ernte zuletzt bei 95 % Erntefortschritt fast abgeschlossen. Kaum überzeugen konnten die wöchentlichen Exporte für US-Weizen, lagen diese mit 370.500 t Weizen am unteren Ende der Erwartungen des Handels.
In der EU drückten die zuletzt angehobenen Ernteprognosen für Russland und der erstarkte Eurokurs den Kurs in Paris leicht nach unten. Dabei rechnet das russische Logistikunternehmen RussAgroTrans mit einer Weizenernte von über 70 Mio. t in Russland, nachdem der Analyst SovEcon noch von 66,1 Mio. t Weizen ausgegangen war. Entsprechend tobte der Preiskrieg am Schwarzmeer zu Exportpreisen von 150 EUR/t FOB Schwarzmeer, aktuell 14 EUR/t niedriger als in Rouen. Dabei läßt die Hitzewelle in der Ukraine bereits Ernteschäden bei Mais und Sonnenblumen befürchten, was den Druck dort etwas nehmen könnte.
Frankreichs Weizenernte fällt immer schlechter aus. Zuletzt setzte FranceAgriMer diese auf 29,1 Mio. t nach unten, gut 11,8 Mio. t niedriger als im Vorjahr. Auch in Deutschland, England und Polen fallen die Weizenernten nach Einschätzung des Handels um wenigstens 10 % geringer aus, wobei Spanien, Italien und vor allem Rumänien und Bulgarien rekordverdächtige Ernten eingefahren haben. In Deutschland stehen mehr als 70 % der Weizenernte auf dem Halm. Ab Samstag soll in Westeuropa ein aufziehendes Hoch besseres Erntewetter bringen. Mit Spannung werden die Ergebnisse der Druschproben erwartet.
Fazit: Die hohe Weizenernte Russlands sorgt am Schwarzmeer für erheblichen Preisdruck. Russland muss die Exportziele bei Weizen deutlich nach oben setzen, in der EU sind diese vorläufig rückläufig. Erzeuger sollten die Bedarfsnachfrage rechtzeitig nutzen und temporäre Preisanstiege konsequent nutzen.