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20.09.2017 | 14:40

Weizenpreis verliert auf 162,00 EUR/t - Russlands Weizenernte erdrückt den Markt

Stuttgart/Paris/Chicago - An den internationalen Weizenmärkten treiben schwächere Ernteprognosen auf der Südhalbkugel die Kurse nach oben, auf der Nordhalbkugel durch Frankreichs hohe und Russlands noch höhere Weizenernte nach unten. Der Eurokurs von über 1,20 USD/EUR blockiert den EU-Exportmarkt. Trotzdem gehen viele Anleger nicht short.
Weizenpreis KW 37
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Entwicklung Matif-Weizenpreis KW 37 (c) proplanta

So notierte in Chicago der neue Fronttermin für CME-EU-Weizen bei 164,00 EUR/t (Freitag: 163,00 EUR/t), für US-Weizen bei 136,18 EUR/t (Freitag: 136,67 EUR/t) und an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 für Dezember bei 162,00 EUR/t (Freitag: 163,25 EUR/t). Beim Märztermin verlor Weizen an der MATIF um 1,00 EUR/t auf 167,50 EUR/t und für Mai 2018 um 1,25 EUR/t auf 171,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,2007 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen zuletzt bei 153,00 EUR/t (Freitag: 155,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 164,00 EUR/t (Freitag: 164,00 EUR/t) FCO Hamburg/Rostock, rund 170,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCO Rheinland, gut 172,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCO Westfalen sowie 168,00 EUR (Freitag: 168,00 EUR/t) FCO Mannheim. Für Termine Q1/18 kostete Brotweizen um 3,00 EUR/t mehr. Dabei lagen die Prämien für A-Weizen zuletzt bei 3,00 EUR/t. Futterweizen wurde für Liefertermin September um 168,00 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland sowie um 161,00 EUR/t (Freitag: 161,00 EUR/t) FCO Niederrhein und um 158,00 EUR/t (Freitag: 159,00 EUR/t) FCO Oberrhein gehandelt.

In den USA läuft die Aussaat von Winterweizen mit leicht verzögertem Start mit durch Regen verbesserten Bodenbedingungen gut an, waren bis Wochenanfang 13 % der US-Winterweizenfläche gegenüber 5 % in der Vorwoche und 15 % im Fünf-Jahresmittel gedrillt. Auch unterstützte die Prognose Informas mit um 4,5 % geringeren Weizenerträgen, als vom USDA veranschlagt, den US-Weizenmarkt, bleibt die US-Sommerweizenernte bekanntlich mit 10 Mio. t um 35 % unter dem Vorjahresniveau zurück. Wenig positive Impulse lieferte dagegen der Export, erreichten die Exporte von US-Weizen letzte Woche mit 316.700 t gegenüber 375.500 t in der Vorwoche und 536.000 t zuvor ein schwaches Ergebnis, was den US-Weizenmarkt leicht herunter-zog. Dennoch belaufen sich die wöchentlichen Exporte seit Saisonstart auf 12,8 Mio. t Weizen im Vergleich zu 12,9 Mio. t im Vorjahr.

In Kanada schreitet die Weizenernte wegen Schönwetter zügig voran, waren in der Provinz Saskatchewan bereits 65 %, im Vergleich zu 40 % im Fünf-Jahresmittel, geerntet. Dabei sollen die hl-Gewichte schwach ausfallen. Kanadas Hartweizenernte soll mit 3,9 Mio. t nur halb so hoch wie im Vorjahr liegen. Jedoch korrigierte StatsCan die kanadische Weizenernte von 25,54 Mio. t auf 27,1 Mio. t nach oben, was gegen-über 31,7 Mio. t im Vorjahr ein Minus von 14,5 % bedeutet.

In Australien senkte die Agentur ABARES die australische Weizenernte um 2,5 Mio. t auf 21,6 Mio. t, ein Minus von 35,5 % gegenüber der Rekordernte von 33,5 Mio. t im Vorjahr, gehen die Weizenvorräte von 6,6 Mio. t im Vorjahr auf 3,7 Mio. t zurück, den niedrigsten Stand seit neun Jahren. Die Exporte von dort sollen um 4 Mio. t auf 18,2 Mio. t sinken. Da-bei wurde die australische Weizenernte in New South Wales durch Frost betroffen,  in Süd-Queensland beginnt die Ernte erst in drei bis vier Wochen. Ebenso erschweren Wetterkapriolen in Argentinien den Weizenanbau, führte Dauerregen zu Über-flutungen und könnten 70.000 bis 150.000 ha für den Weizenbau ausfallen, während Brasilien extrem trockenes Wetter verzeichnet.
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