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10.05.2017 | 00:01 | Unkrautkiller 
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Agrarchemiebranche hofft auf Glyphosat-Genehmigung

Frankfurt/Main - Die Agrarchemiebranche hofft auf eine dauerhafte EU-Genehmigung für das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.

Unkrautkiller-Einsatz
(c) proplanta
Eine Genehmigung für 15 Jahre könne in den nächsten Monaten erfolgen, sagte der Präsident des Industrieverbands Agrar (IVA), Helmut Schramm, am Dienstag in Frankfurt. Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen.

Die EU-Staaten hatten sich im vergangenen Sommer nicht über ein Verbot oder eine Verlängerung einigen können. Vorläufig ließ die EU-Kommission Glyphosat bis Ende 2017 zu.

Im März kam die europäische Chemikalienagentur Echa aber zu dem Schluss, dass die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht die Kriterien erfüllten, um Glyphosat als krebserregend zu bewerten. Damit sei ein Stolperstein aus dem Weg geräumt, sagte Schramm.

Das Echa-Gutachten sollte als Grundlage für das Genehmigungsverfahren dienen. Die Echa stufte Glyphosat als Substanz ein, welche die Augen ernsthaft schädige und giftig für Organismen im Wasser sei. Eine europäische Bürgerinitiative will eine Million Stimmen gegen das umstrittene Unkrautgift sammeln und ein EU-weites Verbot durchsetzen.

Der Industrieverband Agrar, der Interessen von Chemieunternehmen aus den Geschäftsfeldern Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie vertritt, forderte zudem eine schnellere Zulassung für Pflanzenschutzmittel in Deutschland.

Gesetzliche Fristen würden überschritten und es gebe einen Antragsstau, kritisierte Schramm. Die Europäische Kommission hatte Deutschland 2016 «deutliche Verzögerungen» und doppelte Prüfungen von Anträgen vorgeworfen, die in anderen Mitgliedsstaaten schon bewilligt wurden.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 21.05.2017 10:00 Uhrzustimmen(24) widersprechen(24)
das abendland leidet immer noch unter der körperfeindlichen christlichen religion/glauben/bibel, die den ursprünglichen selbsterhaltungstrieb in einen selbstausbeutungstrieb umgewandelt hat und auch dafür die volle verantwortung trägt, diese irreführung der gesamten menschheit ist echtes teufelswerk
trakifreund schrieb am 15.05.2017 09:48 Uhrzustimmen(27) widersprechen(17)
ein gänzliches Verbot halte ich nicht für angebracht.
Glyphosat sollte nur noch sporadisch gegen Quecken eingesetzt werden dürfen. Ein flächendeckender Einsatz sollte untersagt werden.
Mit Umstellung der Bodenbearbeitung ist dies auch zu erreichen.
agricola pro agricolas schrieb am 14.05.2017 09:06 Uhrzustimmen(24) widersprechen(21)
„Das Wort ist der Schatten der Tat.“ (Demokrit)

Einzig subjektive Wahrnehmungen tragen keinesfalls zu befruchtenden Diskussionen in der Sache bei! Werter Vorredner, wieso scheren Sie im Abgang Ihrer Einlassungen wieder einmal „DIE BAUERN“ generell verunglimpfend über nur einen Kamm? Gibt es in Reihen selbiger tatsächlich keine aufgeschlossenen Zeitgeister? Diesen Rückschluss muss man aufgrund der geübten Pauschalkritik wohl zwangsläufig ziehen; allerdings schlichtweg ignorant grottenfalsch, leider jedoch derzeit bestens einstudierte gängige Praxis!!! - SCHADE, das wirft uns insbesondere emotional immer wieder erheblich zurück und bringt beide Seiten in der Thematik zielführend keinen einzigen Schritt voran. - Klassenziel nicht erreicht, setzen 6!
Roberta schrieb am 13.05.2017 22:17 Uhrzustimmen(22) widersprechen(20)
Wie praktisch, wenn der Präsident des Industrieverbands Agrar (IVA), Helmut Schramm, fordert, dass Glyphosat weiter zugelassen wird, denn Herr Schramm ist ja auch gleichzeitig Geschäftsführer von Bayer CropScience Deutschland. Also die Firma, die mit Glyphosat jedes Jahr Millionen verdient, und die Firma, die aktuell Monsanto kauft, die wiederum mit Glyphosat jedes Jahr Milliarden verdienen.


Daher scheint es Herrn Schramm auch egal zu sein, dass über hundert wissenschaftliche Studien belegen, dass Glyphosat Leber-, DNA-, Nieren-, das Autoimmunsystem, Darmbakterien und Hormone schädigt, Parkinson fördert und krebserregend ist:

http://www.umweltinstitut.org/images/gen/aktionen/Roundup/Studien-Glyphosat.pdf


Und dass Glyphosat zudem Antibiotika Resistenzen fördert ist Herrn Dr Helmut Schramm anscheinend auch egal.


http://www.houndsandpeople.com/de/magazin/wissen/antibiotikaresistenzen-durch-herbizide-wie-glyphosat/


Und die Unternehmensgewinne scheinen dem Bayer Crop Science Geschäftsführer anscheinend auch wichtiger zu sein, als der Appell der 250 Vertreter und Mediziner des 119. Deutsche Ärztetag, die schon 2016 ein Verbot von Glyphosat gefordert haben, da: "Glyphosat (...) DNA- und chromosomale Defekte in menschlichen Zellen verursacht". Und „ Für gentoxische Effekte besteht nach derzeitiger wissenschaftlicher Meinung kein unschädlicher Schwellenwert.“:

http://www.presseportal.de/pm/9062/3337906

Und dem Geschäftsführer Bayer CropScience Deutschland, Herrn Schramm, scheint es auch egal zu sein, dass Monsanto in den USA gerade vor Gericht steht, wo interne Email nun belegen, dass Monsanto selber Studien erstellt hat, und dann nur noch externe Wissenschaftler dafür bezahlt hat, wenn sie die unterschreiben, wie die Süddeutsche Zeitung dokumentiert hat.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/umstrittene-chemikalie-wie-monsanto-hinter-den-kulissen-agiert-1.3445002

Dort ist auch eine Email von Monsantos Lead Toxikologien, Dr Donna Farmer, gefunden worden, in der sie 2009 zugibt, dass Monsanto gar keine Krebsstudien zu Roundup gemacht hat.

Wie praktisch, dass in der Pestizid Kommission des BfR, die Glyphosat als harmlos einstuft, 3 der 13 Experten hochrangige Mitarbeiter der Glyphosathersteller BAYER und BASF sind. Die dort die Studien der Glyphosathersteller begutachten.

http://www.bfr.bund.de/de/mitglieder_der_bfr_kommission_fuer_pflanzenschutzmittel_und_ihre_rueckstaende-189320.html

Das ist so wissenschaftlich, wie wenn die Ingenieure von AUDI und Porsche den VW Abgasskandal untersuchen würden.

Und es grenzt schon an vorsätzlicher Körperverletzung, wenn das BfR 3mg Glyphosat pro kg Körpergewicht in der Bevölkerung als harmlos bezeichnet, obwohl Studien belegen, dass schon 4 Nanogramm (0.000004mg) Leber- und Nierenschäden an Ratten verursachen.
Denn bereits 2015 wurde in einer Studie mit über 2000 deutschen Teilnehmern festgestellt, dass bereits 75% der Bevölkerung mindestens 0,5ng/mg und – vor allem Kleinkinder – bis zu 4,2ng/ml Glyphosat im Urin haben. Das ist 42mal mehr als im Trinkwasser erlaubt ist.


https://www.boell.de/de/2016/03/04/glyphosat-untersuchung-75-prozent-der-deutschen-deutlich-belastet

Aber das freut BAYER natürlich, denn die verdienen nochmal dutzende Milliarden mit Medikamenten gegen die in den Studien belegten gesundheitlichen Folgen - jedes Jahr. Und die Landwirte sind die willigen Gehilfen der BAYER Aktionäre, denn die spritzen das Pestizid und Gift ja freiwillig auf unsere Lebensmittel, ins Grundwasser und Ökosystem.
johann96 schrieb am 10.05.2017 15:57 Uhrzustimmen(22) widersprechen(46)
Nicht nur die Industrie, wir Bauern wollen die weitere Zulassung.
agricola pro agricolas schrieb am 10.05.2017 08:53 Uhrzustimmen(39) widersprechen(22)
„Agent Orange“, ein chemisches Entlaubungsmittel, das im Vietnamkrieg großflächig zum Einsatz kam, verursacht noch 4 Generationen später Mutationen bei Neugeborenen. Welche Hersteller zeichneten für dieses Totalherbizid verantwortlich? - Lehrte man an den amerikanischen Universitäten zu damaligen Zeiten nicht die vollkommene Unbedenklichkeit desselben. Was hat man aus jenen Erfahrungen seither an Moral und Ethik dazugelernt!?

Eine uneingeschränkte Zulassungsverlängerung des mittlerweile höchst umstrittenen Totalherbizids Glyphosat für weitere 15 Jahre erachte ich als konventioneller Bauer als durchaus problematisch, zumal infolge des weltweit bereits heute exorbitanten Einsatzes mit weiterhin steigender Tendenz selbst unsere Lebensbereiche davon bereits weitgehend durchdrungen sind. Die Einsatzmengen innerhalb der BRD spielen dabei eine sicherlich untergeordnetere Rolle, was aber gelangt gerade auf dem Importwege an dahingehender „Vielfalt“ auch ungewollt auf unseren heimischen Tischen, an und in unseren Körpern!?

Stehen die konventionellen Ackerbauern wirklich in einer derart gigantischen Abhängigkeit von nur einem einzigen Herbizid als Rasierklinge auf unseren Feldern!? - Sollten wir nicht weit mehr durch gute fachliche Praxis und nachhaltige Fruchtfolgegestaltung unter pflanzenbaulichen Aspekten wieder verstärkt unser ackerbauliches KÖNNEN abrufen und dieses in den Vordergrund rücken?

Im übrigen bewerte ich, ein konventioneller Bauer, die modifizierten „strengeren“ Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel nicht nur im Hinblick auf Kanzerogenität (krebserregende Wirkung) und Genotoxizität (Änderung des genetischen Materials / genetische Mutationen) sondern auch im Hinblick auf ihre endokrinen (hormonellen) Eigenschaften als durchweg positiv nicht nur im Sinne eines gelebten Verbraucher- und Umweltschutzes, sondern auch im Besonderen unter den Aspekten eines überaus begrüßenswerten Anwenderschutzes. Hier darf man keiner scheinheiligen Verwässerung seitens torpedierender Agrarindustrieverbände erliegen wollen. - Unser geltendes Vorsorgeprinzip sollte in vorderster Priorität verpflichtend sein.
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