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02.10.2018 | 10:40 | Betäubungslose Ferkelkastration 
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Agrarminister Hauk wertet Verschiebung der Ferkelkastration als Tierschutz

Stuttgart - Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hat den Plan, die umstrittene betäubungslose Ferkelkastration zu verschieben, als Zeichen des Tierschutzes begrüßt.

Agrarminister Hauk
(c) proplanta
«Zu denken, das Problem sei zu lösen, indem man die Schweinehaltung in Deutschland sterben lässt und diese dafür im Ausland unter Zuständen weiterführt, die man selbst nicht mehr kontrollieren kann, ist Heuchelei und falsch verstandener Tierschutz», sagte Hauk am Dienstag in Stuttgart.

Am Dienstagmorgen war bekannt geworden, dass die Spitzen von Union und SPD das zum 1. Januar 2019 greifende Verbot der betäubungslosen Kastration von Ferkeln nun doch verschieben wollen. Die Koalitionsfraktionen sollen dafür im Bundestag eine Initiative mit dem Ziel auf den Weg bringen, die Übergangsfrist bis zum vollen Verbot um zwei Jahre zu verlängern. Erst vor Kurzem hatten im Bundesrat Initiativen, die bisherige Praxis noch bis Ende 2020 oder sogar Ende 2023 zu ermöglichen, keine Mehrheit gefunden. Aus der Union wurden daraufhin Rufe laut, im Bundestag einen weiteren Anlauf für eine Verschiebung des Verbots zu nehmen.

Die Bauern im Land hatten angesichts der generell schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Schweinehalter in Baden-Württemberg für eine Verschiebung geworben, weil es bislang keine praktikablen Alternativverfahren gebe. In Deutschland werden Millionen Ferkel wenige Tage nach der Geburt ohne Betäubung kastriert. Diese Methode soll vermeiden, dass Fleisch von Ebern einen strengen Geruch und Geschmack bekommt. Tierschützer kritisieren die Praxis.
dpa/lsw
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Kommentare 
maximilian schrieb am 04.10.2018 18:40 Uhrzustimmen(24) widersprechen(12)
Hallo Schneeflocke,
1.Arzneimittel werden nicht für die Bauern zugelassen, sondern zur Anwendung bei Tieren; hier insbesondere für lebensmittelliefernde Tiere.
2. Es gibt derzeit keinen Wirkstoff, der bei der Lokalanästhesie nach arzneimittelrechtlichen Vorschriften eine Schmerzausschaltung bewirkt.
Folglich kann auch kein Tierarzneimittel für die Indikation Lokalanästhesie beim Ferkel zur blutigen Kastration zugelasssen werden. Das in DK eingesetzte Arzneimittel erfüllt nicht die Anforderungen einer Schmerzausschaltung. Kurzum: Bauer bleib auf Deiner Scholle, von Pharmakologie und Tiermedizin verstehst Du rein garnichts.
Schneeflocke schrieb am 02.10.2018 19:00 Uhrzustimmen(17) widersprechen(17)
Die Ferkel bekommen schon seit Jahren Schmerzmittel zur Kastration. Die richtigen Mittel zur örtlichen Betäubung sind noch nicht für Landwirte zugelassen.
Leider gibts immer nur halbe Infos,so daß Leute ,die mit der Praxis nichts zu tun haben ,ein falsches Bild bekommen. Was kann der Landwirt dafür wenn die Zuständigen nicht in den Quark kommen und die entsprechenden Mittel und Verordnungen noch nicht zugelassen haben.
maximilian schrieb am 02.10.2018 18:49 Uhrzustimmen(15) widersprechen(8)
Da hat Herr Hauk wohl bei der Fleischindustrie die Hand aufgehalten!
franzvonassisi. schrieb am 02.10.2018 16:40 Uhrzustimmen(8) widersprechen(3)
Alles eine Frage der Interpretation. Kann man eine Vergewaltigung ja auch als gute Tat an dem Opfer verkaufen??? Für wie dämlich halten uns die Politiker? Es wird Zeit, allerhöchste Zeit, dass diese Herrschaften abgestraft werden- das bringt den scharf konkurrierenden Parteien nur noch weitere Prozentpunkte ein. Ich zahle Steuern in stattlichen Summen- aber einer solchen Bananentruppe stecke ich sie nicht gern und freiwillig mehr in den gierigen Schlund. Ich suche Alternativen…!
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