«Zu denken, das Problem sei zu lösen, indem man die Schweinehaltung in Deutschland sterben lässt und diese dafür im Ausland unter Zuständen weiterführt, die man selbst nicht mehr kontrollieren kann, ist Heuchelei und falsch verstandener Tierschutz», sagte
Hauk am Dienstag in Stuttgart.
Am Dienstagmorgen war bekannt geworden, dass die Spitzen von Union und SPD das zum 1. Januar 2019 greifende Verbot der betäubungslosen
Kastration von Ferkeln nun doch verschieben wollen. Die Koalitionsfraktionen sollen dafür im
Bundestag eine Initiative mit dem Ziel auf den Weg bringen, die
Übergangsfrist bis zum vollen Verbot um zwei Jahre zu verlängern. Erst vor Kurzem hatten im
Bundesrat Initiativen, die bisherige Praxis noch bis Ende 2020 oder sogar Ende 2023 zu ermöglichen, keine Mehrheit gefunden. Aus der Union wurden daraufhin Rufe laut, im Bundestag einen weiteren Anlauf für eine Verschiebung des Verbots zu nehmen.
Die
Bauern im Land hatten angesichts der generell schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler
Schweinehalter in Baden-Württemberg für eine Verschiebung geworben, weil es bislang keine praktikablen Alternativverfahren gebe. In Deutschland werden Millionen Ferkel wenige Tage nach der Geburt ohne Betäubung kastriert. Diese Methode soll vermeiden, dass Fleisch von Ebern einen strengen Geruch und Geschmack bekommt.
Tierschützer kritisieren die Praxis.