Wie beim heutigen Agrarrat in Brüssel deutlich wurde, wollen viele Mitgliedsländer, darunter vor allem die Visegrád-Gruppe mit Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei, aber auch Italien, Spanien und Frankreich damit besondere Sektoren oder Regionen in ihren Ländern schützen. Dementsprechend plädierten ihre
Landwirtschaftsminister für eine Ausweitung der gekoppelten Zahlungen. Allerdings sollte dies auf freiwilliger Basis geschehen und von den Mitgliedsaaten eigenständig und flexibel ausgestaltet werden können, hieß es weiter.
Österreichs
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger kündigte für ihr Land an, die Einführung weiterer gekoppelter Beihilfen zu überdenken. Derzeit hat Österreich die Koppelung bis auf wenige Ausnahmen abgeschafft.
Kritisch zur Koppelung äußerten sich dagegen die Niederlande, Luxemburg, Irland, Dänemark, Schweden und Deutschland.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt warnte vor Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Mitgliedstaaten und negativen Auswirkungen auf Entwicklungsländer durch gekoppelte EU-Zahlungen. Er sprach sich für eine auch weiter auf Marktorientierung setzende
Agrarpolitik aus und mahnte ein starkes europäisches Rahmensystem an, wenn die Mitgliedstaaten künftig flexibler und eigenständiger innerhalb der Agrarpolitik agieren könnten.