Aigner werde damit die Entscheidung über ein Verbot von Genmais
MON 810 des Konzerns
Monsanto noch vor dem Beginn der Aussaat treffen. Der frühestmögliche Termin hierfür sei der 20. April. Der Start dafür soll in Bayern sein. Dort ist der Anbau besonders umstritten. Deshalb fordert Bayerns Umweltminister Markus Söder, Deutschland zur «gentechnik-anbaufreien» Zone zu machen.
Die Umweltschutzorganisation
Greenpeace machte in München mit einer Aktion am bayerischen Landtag Front gegen den Anbau von Genmais in Deutschland. Mehrere Protestler seilten sich vom Dach ab und entrollten ein 15 Meter langes und sechs Meter breites Protest-Banner mit einem überdimensionalen Maiskolben mit Fratze. Sie riefen Bayerns Ministerpräsident Horst
Seehofer (CSU) auf, sich für ein bundesweites Anbau-Verbot von Gen-Pflanzen einzusetzen. Die Polizei nahm nach Angaben von Greenpeace 14 Umweltschützer vorübergehend fest. Die FDP-Agrarpolitikerin Christel Happach-Kasan wies die Bedenken zurück. Zehn Jahre Erfahrung mit dem Anbau zeigten die Naturverträglichkeit.
Aigner will einen Bericht von Monsanto zur Grundlage der Verbots- Entscheidung machen. Darin sieht der Gentechnik-Konzern keinen Hinweis auf nachteilige Effekte im Zusammenhang mit dem Anbau von MON 810 in Deutschland. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit prüft den Bericht derzeit. Greenpeace kritisierte, die Ergebnisse von Monsanto konzentrierten sich nicht auf die Gebiete, in denen die Auswirkungen des Genmaises am größten seien. In dem Mais soll ein künstlich hergestelltes Gen den Schädling
Maiszünsler, einen Schmetterling, bekämpfen. Bundesweit ist für dieses Jahr eine Anbaufläche von knapp 3.600 Hektar geplant. (dpa)