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14.03.2021 | 17:11 | Ausgleichszahlungen 
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Ausgleich für Schutz von Gewässerrandstreifen kommt in Bayern

Brüssel/München - Für den Schutz von Gewässerrandstreifen wird es in Bayern einen Ausgleich geben. Die entsprechende Regelung der Landesregierung ist von der Europäischen Kommission jetzt genehmigt worden.

Ausgleich Gewässerrandstreifen
(c) proplanta
Wie die bayerischen Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt am vergangenen Mittwoch (10.3.) weiter mitteilten, werden damit für den Schutz von Gewässerrandstreifen im Freistaat Landwirten in den ersten fünf Jahren 500 Euro pro Hektar und Jahr gezahlt, in den darauffolgenden Jahren 200 Euro pro Hektar und Jahr. Dafür stelle das Umweltministerium jährlich bis zu 5 Mio. Euro bereit.

Die Abwicklung der Ausgleichszahlungen erfolge über die Landwirtschaftsverwaltung. Ansprechpartner seien die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), erläuterten die Ressorts. Anträge könnten ab Mitte März im Rahmen des Mehrfachantrags gestellt werden. Dabei sei auch eine rückwirkende Antragstellung für solche bereits im vergangenen Jahr angelegten Gewässerrandstreifen möglich, die vom Antragsteller im Rahmen der Mehrfachantragstellung 2020 in der Feldstückkarte erfasst worden seien.

Wie die Ministerien außerdem klarstellten, besteht in Bayern aufgrund der rechtlichen Vorgaben durch das Volksbegehren zum Artenschutz die Pflicht zur Anlage von Gewässerrandstreifen in einer Breite von mindestens 5 m an eindeutig erkennbaren Gewässern, auch wenn sie nur zeitweise Wasser führen.

Agrarministerin Michaela Kaniber betonte den Beitrag der Landwirtschaft zum Gewässerschutz. Die Betriebe verzichteten „im Interesse der Allgemeinheit auf die Nutzung von Flächen und schaffen wertvolle Lebensräume“. Mit dieser Aufgabe lasse sie der Freistaat nicht allein. Dass sie dafür einen Ausgleich bekämen, sei „nur fair“.

Umweltminister Thorsten Glauber sprach von einem „wichtigen Signal der Partnerschaft“. Das sei ein großer Schritt auf dem Weg zu mehr Artenvielfalt und Gewässerschutz.
AgE
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 15.03.2021 12:44 Uhrzustimmen(5) widersprechen(29)
Pro Hektar Ackerland
wurde in Bayern im Durchschnitt ein Jahrespachtentgelt von 396 Euro bezahlt,
pro Hektar Dauergrünland 221 Euro.
https://www.ackerwert.de/wp-content/uploads/2019/03/Pressemitteilung-Pachten.pdf

Man könnte auch mal über diese Kollateralschäden sprechen die eine Bewirtschaftung bis zum Wasser erzeugt!
Weiterbildung aus Norddeutschland.
Sandeintrag oder richtig beschrieben Ackerbodeneintrag.
https://www.uan.de/fileadmin/UAN/Dokumente/Service/Publikation_Downloads/2019-09-10_Sammelmappe_GU.pdf

Wer bezahlt die Entnahme der Einträge, die nicht im Meer ankommen?
Landwirte oder die Allgemeinheit?

Was für ein Verlust von Leben, von Lebensraum in Bächen und Flüssen durch Ackerbodeneintrag.
Hier ein Beispiel aus Bayern/Oberfranken.
Die Wiesent und Nebenflüsse. Das kann auch keinen Landwirt wollen.
Oder?
Ackerbodeninvestoren mal ausgenommen.

Zwangsläufig zerstören wir unseren eigen Lebensraum. Zum Sand kommen noch chemische Zusätze, Plastik, Gärstoffe, usw.

"Die praktischen Erfahrungen aus dem Modellprojekt an der
Wiesent haben durchschnittliche Kosten von 30.000 € pro km für
die Entschlammung einschl. Entsorgung ergeben.

Das Fließgewässernetz in Bayern ist ca. 70.000 km lang. Wenn
davon durchschnittlich nur 20% von Verschlammung betroffen
ist, ergeben sich hieraus 14.000 km sedimentierte
Gewässerlänge.

Wollte man diese Sedimente zum Schutz der Aquafauna und
Förderung der Biodiversität entfernen, so ergäben sich Kosten
von 420 Mio. €.

Diese Kosten würden aber ohne nachhaltige Reduktion der
Einträge voraussichtlich in einem regelmäßigen Turnus von
10 – 30 Jahren anfallen."
https://donarea.de/Uploads/Versandung%20&%20Verschlammung%20von%20Flie_gew_ssern.pdf

Es braucht noch viel mehr Rand/Schutzstreifen, bundesweit.
"Seit 2017 gab es mindestens 56 Unfälle mit Biogasanlagen in Bayern, bei denen in 38 Fällen Gewässer durch Gülle oder Substrat verseucht, ..."
https://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/unfaelle-an-biogasanlagen-spd-fraktion-bayern-fordert-besseren-schutz-der-gewaesser.html
NOSA schrieb am 15.03.2021 12:26 Uhrzustimmen(24) widersprechen(5)
Und dann noch 200 je Jahr. Wieviel Pacht kostet die Fläche? Und die Berufsgenossenschft hält auch noch die Hand auf.
markus bamberger schrieb am 14.03.2021 17:28 Uhrzustimmen(28) widersprechen(4)
500 euro was für ein Almosen .Frechheit!
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