Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.07.2014 | 07:07 | Gesetzlicher Mindestlohn 

Auswirkung des Mindestlohns auf Arbeitsmarkt umstritten

Berlin - Die Auswirkungen des von 2015 an geplanten Mindestlohnes auf den Arbeitsmarkt sind weiter umstritten.

Gesetzlicher Mindestlohn 2014
(c) proplanta
Während die Gewerkschaftsseite von positiven Effekten ausgeht, erwartet die Wirtschaft Arbeitsplatzverluste.

Der Bundestags-Ausschuss für Arbeit und Soziales stimmte am Mittwoch dem sogenannten Tarifautonomiestärkungsgesetz, in dem der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde geregelt ist, zu - mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von Union und SPD sowie der Grünen-Fraktion bei Enthaltung der Linken. An diesem Donnerstag soll der Bundestag den Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) verabschieden.

Das gewerkschaftsnahe Forschungsinstitut IMK erwartet für 2015 ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent. Eine nicht unerhebliche Rolle werde dabei der Mindestlohn spielen. Anders als in der Vergangenheit werde der Aufschwung nun wesentlich von der Inlandsnachfrage getragen, argumentierte das IMK.

Nach Einschätzung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird der Mindestlohn Arbeitsplätze in Deutschland vernichten. In der «Bild»-Zeitung (Mittwoch) erklärte IW-Direktor Michael Hüther: «Einige Beschäftigte werden künftig den höheren Lohn bekommen, wenn die Kunden mehr zahlen oder der Arbeitgeber auf Einkommen verzichtet. Dort, wo das nicht geht, wird der Arbeitsplatz verschwinden.»

Der CDU-Wirtschaftsrat sieht unter anderem wegen des Mindestlohns die Wirtschaftskompetenz der Union in der großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gefährdet. Nach einer Umfrage unter rund 2.000 Mitgliedern des CDU-Wirtschaftsrats beurteilen nur noch 60 Prozent das wirtschaftspolitische Profil von CDU und CSU als gut bis sehr gut. Vor der Bundestagswahl vor einem Jahr waren es noch 77 Prozent.

Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Karl-Josef Laumann, warnte in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstag) davor, die Wirtschaftskompetenz der Union kleinzureden. Die CDU sei eine Volkspartei, die einen starken Sozialflügel und einen starken Wirtschaftsflügel brauche.

«In den 2000er-Jahren ist die christlich-soziale Denke ins Hintertreffen geraten. Jetzt haben wir eine gute Balance», betonte der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, spricht auch nach den Änderungen an Nahles' Gesetzentwurf von einer «Mogelpackung.... Das grundsätzliche Problem der Benachteiligung der landwirtschaftlichen Sonderkulturbetriebe in Deutschland gegenüber anderen europäischen Anbauregionen bleibt ungelöst.» (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bremst der Fachkräftemangel die Energiewende aus?

 CO2-Preis und Fachkräftemangel drücken Stimmung der Gartenbau-Branche

 Wieder mehr Erwerbstätige in Deutschland

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet