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17.02.2011 | 12:45 | Vernässungsproblematik Sachsen-Anhalt 

Beratungen zur zukünftigen Ausrichtung der Gewässerunterhaltung starten am 18. Februar

Magdeburg - Gut einen Monat vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt kommt Bewegung in das Thema großflächiger Vernässungen landwirtschaftlicher Nutzflächen.

Vernässungsproblematik
Der öffentliche Druck auf die Politik hat aufgrund der Ausweitung der Problematik auf immer größere Bereiche des Bundeslandes stark zugenommen, so dass nach vielen Jahren regionaler Initiativen landesweit nach Ursachen und Lösungen gesucht wird. Ab 18. Februar ergründen sieben Regionalgruppen unter Leitung des Landesverwaltungsamtes mit Beteiligung des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, der Ämter für Landwirtschaft, Forsten und Flurneuordnung, der Unterhaltungsverbände, Landkreise und Bauernverbände die Ursachen für die sich über die vergangenen Jahre aufbauende Vernässungsproblematik.

Im Landesbauernverband beschäftigen sich seit einigen Jahren regionale Initiativen mit den örtlichen Missständen der Gewässerbewirtschaftung. Die Landwirte begrüßen die Einrichtung der Arbeitsgruppen, sehen die bevorstehende Arbeit in den Regionalgruppen doch mit Skepsis. Schon seit drei Jahren bemühen sich beispielsweise Landwirte in der Egelner Mulde inständig um die Verbesserung des Wasserabflusses durch eine bessere Pflege der Bode. Nach Jahren intensiver Diskussionen mit den Verantwortlichen gab es endlich einen finanziell gesicherten Plan und Termine für die Unterhaltung der Bode. Doch standen dem Vorhaben nun plötzlich naturschutzfachliche Belange im Weg, so dass es abgesagt wurde und nun die Schäden gravierend zunahmen. Wären die seit Jahren gebotenen Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden, hätten die aktuell feststellbaren Schäden dieses Ausmaß nicht erreicht.

Obwohl einige Bauern über die Hälfte ihrer Flächen nicht bewirtschaften können, soll es in den Beratung keine hitzigen Debatten geben, sondern konstruktiv gearbeitet werden. Klare Forderungen richten die Betroffenen an die Politik: Gefordert wird ein schnelleres behördliches Handeln. Erlass von Grundsteuern und Hilfsfonds sollen die finanziellen Auswirkungen abmildern. Insbesondere fordert man den Schutz des Eigentums und dass besprochene Maßnahmen auch durchgeführt werden.

Dazu ist es auch notwendig, dass die finanzielle Ausstattung von LHW und Unterhaltungsverbänden langfristig verbessert wird, damit die Gewässer wieder einen optimalen Pflegezustand erreichen. Dazu stellt der Landesbauernverband fest, dass Gewässerunterhaltung auch gleichzeitig Hochwasserschutz ist und die dafür zur Verfügung stehenden Gelder falsch eingesetzt sind, wenn nur die Deiche erhöht werden und in der Fläche nicht ausreichend für den Schutz vor Vernässungen investiert wird. (lbv-sachsenanhalt)
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