«Wir sind eines der Länder, das seine Umwelt und seine
Wälder am meisten schützt», sagte der rechtspopulistische Staatschef am Freitag beim Gipfel der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Los Angeles.
«84 Prozent des Amazonasgebiets sind intakt. Dort haben wir die größte
Artenvielfalt der Welt.» Kein anderes Land habe solch umfassende Umweltgesetze. Der weitaus größte Teil des Amazonaswaldes liegt in Brasilien.
Umweltschützer kritisieren Bolsonaro dafür, nicht genug gegen die Abholzung zu unternehmen. Sie werfen ihm vor, ein gesellschaftliches Klima geschaffen zu haben, in dem sich
Bauern auch zur illegalen Landnahme ermutigt fühlen. Zudem hat er Umwelt- und Kontrollbehörden geschwächt.
In seiner Amtszeit nahm die Abholzung deutlich zu. Der Präsident sieht im Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial. Er will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und
Energiegewinnung erschließen.
Angesichts einer drohenden Lebensmittelknappheit aufgrund des Ukraine-Kriegs betonte Bolsonaro die Bedeutung seines Landes für die Produktion von Nahrungsmitteln. «Wir ernähren eine Milliarde Menschen. Ohne unsere Landwirtschaft würde die Hälfte der Menschheit hungern», sagte er beim Amerika-Gipfel.
«Nur 27 Prozent unserer Fläche werden für Viehzucht und Landwirtschaft genutzt. Wir brauchen das Amazonasgebiet nicht, um unsere
Agrarindustrie voranzutreiben.»