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04.10.2019 | 00:05 | Forstwirtschaft 

Brandenburger Agrarministerium sieht Waldumbau durch knappe Stellenbesetzung nicht in Gefahr

Potsdam - Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium räumt einzelne Probleme wegen unbesetzter Stellen ein, sieht aber den Waldumbau als Reaktion auf den Klimawandel nicht in Gefahr.

Waldbau in Brandenburg
Brandenburg reagiert auf den Klimawandel unter anderem mit einem Umbau des Waldes. Der Bund Deutscher Forstleute warnt vor personellen Engpässen - die Landesregierung sieht keine gravierenden Probleme. (c) proplanta
Die Arbeitsfähigkeit sei «voll und ganz» gesichert, sagte der Leiter der obersten Forstbehörde im Landwirtschaftsministerium, Carsten Leßner, am Donnerstag. Derzeit seien 35 Stellen nicht besetzt.

Es komme zum Beispiel bei Krankheit regional zu Problemen, die intern ausgeglichen würden. Momentan seien nur zehn Neueinstellungen pro Jahr möglich. «Der Landesforstbetrieb hat einen deutlichen Überhang», sagte Leßner. Derzeit gebe es rund 1.450 Beschäftigte, die Zielzahl seien 1.150 Stellen.

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hatte Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) dazu aufgefordert, alle freien Stellen im Forstbereich sofort nachzubesetzen. Sonst kann der wegen des Klimawandels dringend nötige Waldumbau nach Ansicht des Verbandes nicht umgesetzt werden. Der BDF sprach von 100 unbesetzten Stellen. Dazu kämen dauerhaft erkrankte Beschäftigte wegen eines hohen Altersdurchschnitts und einer Überlastung verbliebener Mitarbeiter.

Der Klimawandel macht den Bäumen nach Einschätzung der Förster schwer zu schaffen. Allein im Süden Brandenburgs seien 25.000 Hektar Kiefernwälder geschädigt. Den Privatwaldbesitzern stehen demnach nicht mehr überall Förster zur Verfügung, die sie beraten, wenn ihre Wälder wegen Trockenheit und Schädlingsbefall absterben.

Pro Jahr werden in Brandenburg nach bisherigen Zahlen etwa 1.500 Hektar Kiefernwald in Landesbesitz sowie 640 Hektar Privat- und Körperschaftswald durch Saat oder Pflanzungen in Mischwald umgewandelt.

Der Leiter der obersten Forstbehörde verwies auf zwei trockene Sommer hintereinander, die für die Bäume belastend seien. Wenn es mehr Förster gäbe, könnten sie zum Beispiel auch mehr Beratungen anbieten, sagte Leßner.
dpa/bb
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