Zur Begründung gab der linksgerichtete Staatschef an, das Volk und vor allem die Armen schützen zu wollen. Die privaten Reisproduzenten bezeichneten die Maßnahme als illegal. Sie kündigten an, juristisch dagegen vorgehen zu wollen. Zuvor hatte die Gruppe Polar, der größte Lebensmittelproduzent des südamerikanischen Landes, mitgeteilt, die Regierung habe 16.000 Tonnen Reis eingezogen, die die Firma gelagert hatte. Die Regierung habe dem Unternehmen vorgeworfen, den Reis zu hamstern, um mit der zurückgehaltenen Ware später höhere Preise zu erzielen.
«Ich ordne die sofortige
Intervention in der Agroindustrie an, erklärte Chávez. «Wir werden Ihnen nicht erlauben, sich weiter über die Regierung lustig zu machen.» Er drohte den Produzenten mit Enteignung, die versuchten, «die Produktion der Lebensmittel zu paralysieren». Landwirtschaftsminister Elías Jaua Milano sagte laut lokalen Zeitungsberichten vom Sonntag, die Reisproduzenten hätten seit Monaten die Gesetze unter anderem bei der Preisgestaltung missachtet. Nach seinen Worten sollen vorübergehend Funktionäre seines Ministeriums den Herstellungsprozess überwachen und garantieren, dass mehr Reis zu staatlich festgelegten Preisen in den Handel kommt. Wenn sie sich widersetzten, würden sie enteignet. (dpa)