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08.11.2020 | 19:07 | Teil-Lockdown 

Corona-Infektionszahlen steigen - Maßnahmen werden verschärft

Hannover - Die Zahl der Corona-Neuinfektionen nimmt in Niedersachsen weiter zu. Besonders betroffen ist der Landkreis Cloppenburg, wo es in den vergangenen sieben Tagen gemessen an der Bevölkerungszahl die meisten neuen Fälle gab.

Corona-Tests
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Führt der Teil-Lockdown zum erhofften Rückgang der Neuinfektionen mit dem Coronavirus? Am ersten Wochenende nach der Verschärfung der Maßnahmen stiegen die Zahlen in Niedersachsen weiter. Befürchtet werden neue Schritte, die das öffentliche Leben weiter einschränken. (c) proplanta
Aktuelle Zahlen: Das Sozialministerium in Hannover berichtete am Sonntag von 1.320 neuen Fällen im Vergleich zum Vortag, vor einer Woche waren von Samstag auf Sonntag 972 Fälle hinzugekommen.

Die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen festgestellten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt landesweit inzwischen bei 102,2. Am höchsten fällt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Cloppenburg mit 330,4 aus - am niedrigsten im Landkreis Friesland mit 24,3. In Niedersachsen sind bisher 822 an Covid-19 Erkrankte gestorben.

Auflagen: Die kommunalen Spitzenverbände in Niedersachsen rechnen damit, dass das Land die Corona-Auflagen verschärft, wenn die Zahl der Ansteckungen nicht bald sinkt. «Aufgrund der angespannten und sehr ernsten Lage plant das Land Niedersachsen offenbar weitere Schritte zur Eindämmung des Covid-Infektionsgeschehens», sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Jan Arning. Auch der Sprecher des Städte- und Gemeindebundes, Thorsten Bullerdiek, erklärte, wenn die Infektionszahlen nicht sänken, müsse mehr getan werden. Kontaktbeschränkungen seien dann auch noch im Dezember notwendig.

Kontrollen: Am Wochenende kontrollierte die Polizei landesweit, ob die neuen Auflagen wie die Schließung von Restaurants und Bars sowie die maximale Größe für Zusammenkünfte eingehalten werden. So war die Polizei in Garbsen bei Hannover im Einsatz, wo sich am Samstag rund 50 Menschen zu einer Trauerfeier zusammengefunden hatten.

Zunächst sei die Stimmung sehr aufgebracht gewesen, die Lage habe sich dann beruhigt, teilte die Polizei mit. Die Feier wurde aufgelöst. Auch die Polizei in Hannover berichtete von Ansammlungen und Feiern größerer Menschengruppen, die am Wochenende beendet wurden. Platzverweise wurden erteilt und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Zurzeit dürfen maximal zehn Menschen aus zwei Haushalten zusammenkommen.

Handel: Etwa die Hälfte der Kunden verzichtet derzeit wegen des Teil-Lockdowns auf einen Einkaufsbummel. 40 bis 50 Prozent der Käufer fehlten derzeit, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack, der dpa. Obwohl Geschäfte anders als Restaurants weiter öffnen dürften, gebe es immense Umsatzeinbrüche.

«Es verwundert nicht, dass die Kunden wegbleiben, wenn ringsherum alles schließt, die Gastronomie und die Kultur.» Der Handel hoffe nun, dass es nicht wie zu Beginn der Corona-Pandemie zu einem Lockdown auch für die Geschäfte komme, sagte Krack.

Tests: Zum Schutz vor Infektionen ist in Niedersachsen der Einsatz neuer Corona-Antigen-Schnelltests in Pflegeheimen angelaufen. Begonnen wurde damit unter anderem in privaten Heimen, etwa im Seniorenpflegeheim Lindenriek in Burgwedel, wie der Betreiber mitteilte.

Eine Übersicht, wie viele Heime bereits testen, habe das Land nicht, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums. Die neuen Tests sollen dazu beitragen, Bewohner, Personal und Besucher besser zu schützen. Bei Antigen-Schnelltests müssen Proben zum Auswerten nicht ins Labor gebracht werden. Die Tests liefern nach rund einer halben Stunde ein Ergebnis, gelten aber als nicht so genau.

Protest: Knapp 200 Menschen protestierten am Samstag in Bremen gegen die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Virus. Die Polizei zählte ähnlich viele Teilnehmer bei einer Gegenversammlung. Weil Hygieneregeln und andere Auflagen nicht eingehalten wurden, gab es mehrere Anzeigen.

Gegen einen 29-Jährigen wurden Ermittlungen eingeleitet, weil er eine Polizistin geschlagen haben soll. Deutlich größer fiel der Protest gegen die Auflagen am Samstag in Leipzig aus, wo laut Polizei mindestens 20.000 Menschen demonstrierten.
dpa/lni
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