Die Gemeinsame
Agrarpolitik habe nicht das gebracht, was man erwartet hatte, klagte etwa der CDU-Abgeordnete Alois Gerig, während Friedrich Ostendorff vom Bündnis 90/Die Grünen meinte, auch sein Land werde um die Mittel für die Landwirtschaft weiter streiten müssen.
Ähnliche Probleme orteten beide Seiten vor allem in den Bereichen Kennzeichnung, Bürokratie, Tierhaltung sowie bei den landwirtschaftlichen Pachtzinsen als Folge der Flächenförderung.
Die österreichische Landwirtschaft stehe vor großen Herausforderungen, bestätigte auch ÖVP-Mandatar Hermann Schultes, der insbesondere die Lage auf dem Milchsektor nach dem Auslaufen der Milchquoten ansprach und insgesamt auf den
Strukturwandel hinwies. Ohne Wertschätzung für die landwirtschaftliche Arbeit und Produktion werde es auch keine Wertschöpfung geben können, mahnte er.
Maximilian Unterrainer von den Sozialdemokraten wiederum rief dazu auf, die ländlichen Regionen als lebenswerten Raum zu erhalten.
FPÖ-Agrarsprecher Harald Jannach kritisierte überbordende Bürokratie und forderte ebenso wie Leopold Steinbichler vom Team Stronach eine für die Konsumenten nachvollziehbare Herkunftskennzeichnung der landwirtschaftlichen Produkte.
Man werde in Zukunft nur mit Qualitätsprodukten reüssieren können, war für Grünen-Agrarsprecher Wolfgang Pirklhuber klar, der überdies für eine gemeinsame deutsch-österreichische Stellungnahme zum gentechnikfreien Anbau warb.
Trotz vieler Gemeinsamkeiten sahen die deutschen Gäste in einem Punkt einen großen Unterschied: So werde in Österreich im Gegensatz zu Deutschland die Agrarpolitik von Agrariern gemacht, zeigte der Leiter der deutschen Delegation Friedrich Ostendorff auf. (pk)