Die neuen Regelungen führten dazu, dass die Kulturen in den Gebieten mit hohen Nitratwerten künftig unter Bedarf gedüngt werden müssten, sagte Schulte to Brinke im Interview der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstag). «Das schadet den Pflanzen und auch den Betrieben.» Zudem habe die Landwirtschaft in den Jahren 2018 und 2019 bereits deutlich weniger Dünger ausgebracht. Für Dienstag hatten
Bauern bundesweit Kundgebungen gegen die
Agrarpolitik organisiert.
Die Düngeregeln sollen verschärft werden, weil zu viel Dünger das
Grundwasser belastet - und damit das Trinkwasser. Aus Sicht der
EU-Kommission verstößt Deutschland dabei schon lange gegen EU-Recht. Gelingt es nicht, die Verunreinigung des Wassers mit
Nitrat zu reduzieren, drohen Deutschland Geldstrafen in Millionenhöhe.
Die von Niedersachsen ausgewiesenen nitratsensiblen Gebiete betreffen rund eine Millionen Hektar Land - das entspricht 39 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Dort soll Dünger künftig in kürzerer Zeit eingearbeitet und
Wirtschaftsdünger auf Nährstoffe hin untersucht werden. Zudem sollen Landwirte ihre Lagerkapazität für
Gülle erhöhen.