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28.12.2021 | 02:17 | Verpackungsmüll 
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Dünne Plastiktüten für Obst und Gemüse: Werden sie bald verboten?

Radolfzell - Nach dem ab dem Jahreswechsel geltenden Verbot der klassischen Plastiktüte fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auch das Aus für die noch immer milliardenfach beim Einkauf genutzten dünnen Plastiktüten für Obst und Gemüse.

Plastiktüten für Gemüse
Umwelthilfe will auch Verbot dünner Plastiktüten für Obst und Gemüse. (c) proplanta
Pro Jahr würden in Deutschland rund 3,2 Milliarden Stück der sogenannten Hemdchenbeutel verbraucht, klagte die Umwelthilfe am Montag. Nur ein Verbot und die konsequente Förderung von alternativen Mehrwegnetzen und -beuteln könnten dafür sorgen, dass das von der Bundesregierung selbst formulierte Ziel der Abfallvermeidung auch erreicht werde.

Der Hintergrund: Die klassischen Einweg-Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern sind ab dem 1. Januar 2022 verboten. Ausgenommen von der Verbotsregelung sind jedoch dünne Einweg-Plastiktüten zum Einpacken von Obst und Gemüse, sogenannte Hemdchen- oder Knotenbeutel mit weniger als 15 Mikrometern Wandstärke. Diese Plastikbeutel werden in der Regel kostenlos in Supermärkten angeboten.

«Einwegtüten stehen wie kaum ein anderes Produkt für sinnlose Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung», sagte die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Deutschland habe hier dringenden Nachholbedarf. «Bereits 61 Länder haben die umweltschädlichen Einweg-Plastiktüten abgeschafft», sagte sie. Wiederverwendbare Mehrwegnetze für etwa Obst, Gemüse und Backwaren könnten hingegen hundertfach wiedereingesetzt werden.

Vom Umstieg auf Einweg-Papiertüten zur Verpackung von Obst und Gemüse riet der Verband ab. Zwar seien Papiertüten im Gegensatz zu Plastiktüten biologisch abbaubar und hätten somit einen großen Vorteil. Aber auch deren Herstellung verbrauche viel Wasser, Energie und Chemikalien.
dpa
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 29.12.2021 09:18 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
Auch Salat und Co. kommen ohne Hemdchenbeutel aus, hier schon seit über 20 Jahren.
Nicht nur der Verkäufer ist gefragt das Umweltproblem aus der Welt zu räumen.
"In der Dortmunder Edeka-Filiale „Pelzer“ bietet Inhaber Christian Pelzer Lauch, Kohl, Rucola, Paprika und Spargel bereits seit 20 Jahren unverpackt an. „Damals war unverpackt Einkaufen noch kein Thema im Einzelhandel“, sagt er,"
Aus:
https://utopia.de/plastikmuell-dieser-edeka-markt-macht-seit-20-jahren-vor-was-viele-nachmachen-sollten-89256/
https://enorm-magazin.de/lebensstil/nachhaltiger-konsum/zero-waste/unverpackt-laeden-deutschland

Den Kopf in den Sand stecken bringt nichts, wenn man ihn ins Wasser steckt kommt sowas dabei raus, leider.
"2019
Erstmals für Norddeutschland ist ein
ganzes Flussgebiet unter dem Blickpunkt
Mikroplastik untersucht worden. Und damit
enthüllte sich ein Umweltproblem riesigen
Ausmaßes."
Aus und mehr
https://braunschweig.bund.net/fileadmin/braunschweig/Oker/Mikroplastik-in-der-Oker_Forschungsarbeit.pdf

Bequemlichkeit Kontra Umweltschutz nicht mehr zeitgemäß, war es noch nie.
Jörg schrieb am 28.12.2021 21:33 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
Wie verkaufe ich dann zB Feldsalat, im Plastikschälchen?
Wann werden dann Raschelsäcke verboten?
A. Fischer schrieb am 28.12.2021 09:27 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
Wie verstört/verstrahlt eine große Anzahl der Menschen ist, zeigt sich täglich am Gemüsestand. Aber auch am Arbeitsplatz wird es deutlich, am Anfang steht ja häufig erst die Idee.

Warum bekommen Bananen einen Platz in einem Hemdchenbeutel?
Warum bekommen Kokosnüsse eine Plastikhülle?

Mehr von diesem Verpackungswahn, hier beispielhaft beschrieben.
https://utopia.de/absurde-plastikverpackungen-17699/

Hatten auch sie solch einen tollen Adventskalender?
"Der Adventskalender mit Kaffeekapseln. *
(24 Kapseln, Verpackung wiegt pro Kapsel 5 g, Inhalt 3-4 g). Dialog unter dem Bild…
auch hier geht es der Banane an die Wäsche.

Was ist praktisch daran, eine Frucht erst zu schälen und sie dann in Plastik einzuwickeln?
Die Auswickel-Zeit ist gleich! Im Gegenteil: Eine Banane schält sich schneller als Frischhaltefolie um eine geschälte Banane abzufummeln. Man hat bei Lösung zwei nur mehr Müll und ein unappetitlich aussehendes Lebensmittel."
Aus und mehr:
https://www.besser-leben-ohne-plastik.de/zum-glueck-rotten-wir-uns-selbst-aus/
*
Eine Kapsel kostet zwischen 24 und 42 Cent. Das macht bei den Kaffeekapseln einen stolzen Kilopreis zwischen 40- und 105 Euro. Hochwertiger fertig gemahlener Espresso im Supermarkt kostet ca. 8 Euro / 250g.
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