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11.02.2012 | 12:44 | Biosprit 

EU-Bauernverbände kritisieren Biokraftstoff-Studien

Wien - Die EU-Bauern- und Genossenschaftsverbände Copa und Cogeca äußerten große Bedenken gegenüber neuen EU-Berichten zur Bewertung der Auswirkungen von Landnutzungsänderungen auf Treibhausgas-Emissionen in Verbindung zur Biokraftstoffnachfrage und warnten vor ihrer Unzuverlässigkeit.

Ölpalme
(c) proplanta
Die Berichte wurden durch die Europäische Kommission beim Internationalen Forschungsinstitut für Agrar- und Ernährungspolitik (IFPRI) und der Gemeinsamen Forschungsstelle in Auftrag gegeben. Sie führen aus Sicht der Copa zu einer Überbewertung der indirekten Landnutzungsänderungen und damit zu einseitiger Kritik an Biokraftstoffen.

In einem an die EU-Kommissare Connie Hedegaard, Günther Oettinger und Dacian Ciolos versandten Schreiben warnte Copa-Cogeca-Generalsekretär Pekka Pesonen davor, dass das in der Studie verwendete IFPRI-Modell sowie die Methodik der Gemeinsamen Forschungsstelle auf großen Unsicherheiten und fehlerhaften Daten fußen.

"Eine Analyse der Auswirkungen indirekter Landnutzungsänderungen bleibt aufgrund fehlender passender Modelle und Daten unmöglich. Diese Berichte sind folglich nicht ausreichend, um eine Folgenabschätzung der politischen Optionen für einen Legislativvorschlag der EU im Jahr 2012 durchzuführen", gab Pesonen zu bedenken.

Er betonte, dass Biokraftstoffe mit Blick auf die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in den ländlichen Gebieten der EU viele Vorteile bieten. Zudem könnten sie auf nachhaltige Weise in der EU hergestellt werden, ohne für indirekte Landnutzungsänderungen verantwortlich zu sein.

"Eine verstärkte Biokraftstoffproduktion in der EU verringert auch den Landdruck in Nicht-EU-Staaten und hilft, die Abholzung der tropischen Regenwälder zu bekämpfen. Über die letzten 20 Jahre wurden durch die Entwicklung des Biokraftstoffsektors in den ländlichen Gebieten der EU hohe Investitionen getätigt und viele Arbeitsplätze geschaffen", argumentieren Copa und Cogeca.

Sie warnen davor, dass dies durch eine Berücksichtigung der von der Gemeinsamen Forschungsstelle vorgeschlagenen Werte in einem Legislativvorschlag der Europäischen Kommission zunichte gemacht würde, und dass unerwünschte Landnutzungsänderungen in Staaten außerhalb der EU nicht verringert werden könnten. (BMLFUW/AIZ)
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