Dass es dennoch gelingen kann, wenn man den direkten Weg zum Ziel verfolgt, zeigte eindrucksvoll Franz Dullinger von der Stop&Go Regionalberatung in Harburg in Niederbayern in seinem Statement anlässlich der Hauptveranstaltung "Jugend und ländliche Räume: Gehen oder bleiben?" beim Zukunftsforum ländliche Entwicklung in Berlin auf. Viele Stufen, die es normalerweise zu überbrücken gilt, hat er mit Beharrlichkeit und Geschick überwunden und so die entsprechenden Fördergelder aus Brüssel direkt bekommen. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel, wie sich auch in der anschließenden Diskussion immer wieder bestätigte.
Ein Lösungsansatz für die bessere Verteilung von öffentlichen Fördergeldern könnte nach Aussage von Wolfgang Reimer aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Einrichtung von so genannten Regionalbudgets sein. Er hält es für vorstellbar, dass ein Teil der Mittel für die ländliche Entwicklung in solche Regionalbudgets fließt, die dann von der untersten Verwaltungsebene direkt an die jeweiligen Initiativen weitergeleitet werden. Das sei jedoch nur möglich, wenn dafür eine europaweit einheitliche Regelung geschaffen werde. Eine schnelle und einfachere Verteilung von Mitteln ohne zu große bürokratische Hürden wäre auch wünschenswert für die jetzt von der
EU-Kommission zusätzlich bereitgestellten Mittel zur Förderung des ländlichen Raums. Etwa 5 Milliarden Euro, die aus dem EU-Konjunkturprogramm und dem Gesundheitscheck der europäischen Landwirtschaft umgeschichtet werden, sollen künftig in Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum fließen. (aid)