(c) proplanta Bei Mais aus Serbien, der mit gesundheitsschädlichem Schimmelpilz belastet war, reichen danach die bisherigen Eigenkontrollen der Hersteller künftig nicht mehr aus, hieß es am Freitag vom Landwirtschaftsministerium in Hannover.
Falls Firmen solchen Mais weiter vertreiben wollen, müssen sie das von Montag an zwingend vorher der Verbraucherschutzbehörde melden, die dann Überprüfungen des Maises überwacht. Nach Angaben des Ministeriums endet damit das frühere System der lückenhaften Selbstkontrollen, bei denen das Risiko bestand, dass belastetes Futter ohne Analysen auf die Höfe gelangte.
«Ich bin es leid, dass ständig neue Meldungen über Lieferungen möglicherweise belasteter Ware eintreffen», erklärte Agrarminister Christian Meyer (Grüne). Agrarpolitiker der CDU forderten eine Entschädigung für Landwirte, deren Milchverkauf gelitten hatte.
Am Donnerstag waren dem Ministerium weitere Lieferlisten nachgereicht worden, die neue Probleme zeigten. Betroffen waren 87 weitere Milchviehbetriebe in 18 niedersächsischen Landkreisen. Da Doppelmeldungen nicht auszuschließen seien und es teilweise auch schon Entwarnung gab, kann das Ministerium die Zahl gesperrter Milchbetriebe derzeit nicht nennen. Anfang kommender Woche soll mehr Klarheit herrschen.
Anfang März war bekanntgeworden, dass verschimmelter Mais aus Serbien über den Hafen Brake in Futtermittel gelangt war. Gut ein Dutzend Hersteller belieferten damit Hunderte Höfe vor allem in Niedersachsen. Der Schimmel gilt als gesundheitsschädlich und im schlimmsten Fall als krebserregend. (dpa)
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