Italiens
Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli ermahnte seine Kollegen und die internationale Gemeinschaft dabei zu einem langen Atem. «Wenn wir heute etwas beschließen, kann es sein, dass wir die Auswirkungen erst nach Jahren merken», sagte er am Samstag.
Im Fokus der Ressortchefs und -spitzenbeamten der 20 wichtigsten Industrienationen stand an den beiden Tagen in der Toskana unter anderem die Frage, wie die Lebensmittelversorgung effektiver für alle Menschen auf der Welt gesichert werden kann. Patuanelli nannte es ein «großes Paradoxon», dass einerseits Hunderte Millionen Menschen unterernährt sind, während anderswo massiv
Lebensmittel weggeworfen werden.
Die italienische Agrar-Vereinigung Coldiretti rechnete nach einer Auswertung von UN-Daten vor, dass weltweit jedes Jahr rund eine Milliarde Tonnen Lebensmittel im Müll landen. Das seien rund 17 Prozent aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse.
Die Experten und Politiker berieten bei dem Spitzentreffen in Florenz, zu dem aus Deutschland Staatssekretärin Beate Kasch angereist war, wie man die Herstellung von mehr
Lebensmitteln mit dem
Klimaschutz verbinden könne. Dazu hatte die
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (
FAO) jüngst bereits eine Studie vorgestellt, wonach jährlich rund 470 Milliarden US-Dollar an
Subventionen in die Landwirtschaft nicht nachhaltig oder fair seien. Nur mit einer radikalen
Umverteilung der Hilfen könnten soziale Ungleichheiten und
Umweltschäden bekämpft werden.
dpa