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08.07.2009 | 21:05 | G8-Gipfel  

G8 wollen Bauern in armen Ländern Milliarden geben

L'Aquila - Bauern in den armen Ländern der Erde können auf milliardenschwere Hilfe der G8-Staaten hoffen.

Getreide in der Hand
(c) proplanta
Die sieben führenden Industriestaaten und Russland (G8) schoben am Mittwoch im italienischen L'Aquila ein entsprechendes Vorhaben an. Unter der Führung der USA und Japans sollen mehr als zwölf Milliarden Dollar (8,7 Milliarden Euro) zusammenkommen, um die Anbaumethoden zu verbessern. So sollen die Menschen in den ärmsten Staaten auf Dauer besser durch die heimische Landwirtschaft ernährt werden. Die USA überdenken mit diesem Schritt ihre jahrzehntelangen Nahrungsmittelexporte in die Dritte Welt, von denen die amerikanischen Bauern massiv profitierten.

Die entwicklungspolitische Organisation Oxfam zweifelte an, ob damit von den G8-Staaten wirklich zusätzliches Geld in die Hand genommen werde. «Buchhalterische Tricks» dürfe es nicht geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, man müsse darauf achten, in den Entwicklungsländern eine nachhaltige Landwirtschaft zu bekommen und nicht nur Lebensmittelhilfe zu leisten. Es gehe nicht nur um die Menge an Geld, sondern auch um effektive Hilfe. Grundsätzlich bestätigten die G8 ihre Ziele der Entwicklungshilfe. Danach müssen sie bis 2015 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe zur Verfügung stellen.

Die Nahrungshilfen müssen nach Ansicht der Staats- und Regierungschefs fundamental umgestellt werden. So soll nicht mehr die Soforthilfe bei Hungerkatastrophen im Vordergrund stehen, sondern eine nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe für die Landwirte vor allem in Afrika. Wie Diplomaten sagten, wollten die USA und Japan drei bis vier Milliarden Dollar für das Programm aufbringen. Den Rest wollten demnach die anderen G8-Partner aufbringen. Die Bekämpfung von Seuchen und Krankheiten, zu der sich die großen Wirtschaftsmächte seit Jahren verpflichten, soll beschleunigt werden. Bisher zugesagte 60 Milliarden Euro sollen schon bis 2012 fließen.

Kritik erntete der Gastgeber und Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Der Rocksänger und U2-Frontmann Bono warf ihm vor, seine Versprechen gegenüber den armen Ländern der Welt nicht eingehalten zu haben. Berlusconi erhöhe die Hilfsgelder nicht wie angekündigt, sondern streiche sie zusammen, sagte Bono nach Angaben der entwicklungspolitischen Organisation ONE am Rande des Gipfels. Bono forderte die italienische Regierung auf, mehr Geld für den Agrarsektor in armen Ländern bereitzustellen. (dpa)
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