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14.05.2009 | 09:38 | Geflügelwirtschaft  

Geflügelmast: "Wir stellen uns der Verantwortung"

Oldenburg - Geflügelmäster fühlen sich dem Tierschutz und der Tierseuchenprophylaxe verpflichtet.

Geflügelmast
(c) proplanta
Das wurde auf dem Fachforum Geflügelmast deutlich, das am Mittwoch (13. Mai) in der Münsterlandhalle Cloppenburg stattfand. „Der Tierschutz hat für uns hohe Priorität. Dieser Verantwortung stellen wir uns!“, sagte Arendt Meyer zu Wehdel, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und selber Putenmäster, in seiner Begrüßung der 500 Besucher aus Praxis, Wirtschaft und Beratung.

Den gleichen Stellenwert räumte der Kammerpräsident der tiergerechten Haltung und der Vorbeugung von Tierseuchen ein. Meyer zu Wehdel erinnerte an die verheerenden Folgen der Geflügelpest, die im Dezember letzten Jahres zur Tötung von 200.000 Puten führte. Er appellierte an die Politik und seine Berufskollegen, alles zu unternehmen, um solche Katastrophen zu vermeiden.

„Maßnahmen zur Biosicherheit spielen dabei eine große Rolle“, erklärte Dr. Hermann Seelhorst vom Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Cloppenburg. Um das Risiko der Einschleppung und Weiterverbreitung von Krankheiten auf ein Minimum zu beschränken, habe der Gesetzgeber Rechtvorschriften speziell für Geflügelhalter erlassen. Dazu gehörten die Geflügelpestverordnung, die Hühner-Salmonellen-Verordnung sowie die EU-Verordnung mit Hygienevorschriften über die Entsorgung von tierischen Nebenprodukten, z. B. Geflügelmist. Ein höchstmöglicher Schutz werde aber nur erreicht, wenn „Biosicherheit auch tatsächlich von den Tierhaltern gelebt wird“, so der Veterinär.

Peter Vollmers, Hähnchenmäster aus Wiepenkathen bei Stade, ist da ein gutes Beispiel. Er setzt seit drei Jahren auf ein ganzheitliches Managementsystem, das vor allem die Tiergesundheit in den Mittelpunkt stellt. Dazu werden Stallklima, Beleuchtung sowie Wasser- und Futterversorgung optimal auf die Tiere abgestimmt. Sein Ansatz ist, den Hähnchen zu Beginn der Mast etwas mehr Zeit zu geben. „Die geringeren Zunahmen am Anfang werden im späteren Verlauf der Mast kompensiert“, so Vollmers’ Erfahrung. Die Leistungen liegen auf dem Niveau normal gefütterter Tiere.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgten die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Fachhochschule Osnabrück in ihren Untersuchungen. Auch sie passten die Fütterung dem Mastverlauf an und reduzierten phasenweise die Nährstoffgehalte: „Vorne weniger, hinten Power“, brachte es Dr. Peter Hiller, Geflügelfachmann der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf den Punkt. Sein Fazit lautete: „Weniger ist mehr.“ Eine dem Wachstum angepasste Fütterung, wie sie heute angestrebt werden sollte, leiste in der Hähnchenmast einen wichtigen Beitrag zum Tier- und Umweltschutz. (agrar-PR)
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